Bradley Smith (KTM): «Wie der erste Schultag»
Bradley Smith auf der KTM RC16
Auch im dritten freien MotoGP-Training landeten die KTM-Werkspiloten Pol Espargaró und Bradley Smith auf den letzten beiden Plätzen. In der kombinierten Zeitenliste aller drei Trainings sah es nicht anders aus. Smith konnte seinen Rückstand zwar von 3,7 auf 3,3 sec verkürzen, doch trotzdem lag er mit der kraftvollen KTM RC16 am Ende auf dem 23. und letzten Platz.
Auf seinen Teamkollegen Espargaró büßte Smith 0,538 sec ein. «Wir wissen, dass wir es nicht in die Top-10 schaffen. Im Moment ist auch das Q2 nicht unser Ziel. Auf diese Weise haben wir mehr Zeit, am Set-up für das Rennen zu arbeiten und eine allgemeine Idee davon zu bekommen, was wir tun müssen und welchen Reifen wir wählen sollen. Ich habe unterschiedliche Vorder- und Hinterreifen ausprobiert, wir entschieden uns auch für aggressivere Set-up-Änderungen, als es für das dritte Training normal wäre. Am Freitagmorgen fanden wir ein paar gute Dinge im Hinblick auf den Grip heraus, am Nachmittag im Hinblick auf das Chassis.»
Die Wetterbedingungen in Katar sind noch ein großes Fragezeichen, denn in der Nacht zum Samstag zog ein Gewitter mit tropischen Regengüssen, das etwa 40 Minuten andauerte, über die Rennstrecke hinweg. In Doha waren überall 50 Zentimeter tiefe Pfützen zu sehen. «Da es regnete, werden wir wohl zurückgeworfen, denn unser Bike braucht viel Grip von der Strecke. Wenn der Grip nicht da ist, dann haben wir mehr Probleme als die anderen. Nicht jeder der Fahrer in unserer ‹Gruppe›, in der wir im Rennen kämpfen wollen, hat eine gute Pace. Eine Runde schaffte jeder, aber wenn wir uns die Pace ansehen, bin ich recht zufrieden. Unser Ziel ist es, das bestmögliche Bike für das Rennen bereitzustellen und es dann weiter zu verbessern.»
«Das Problem ist eher am Hinterrad zu finden. Das ist eine wichtige Sache in der MotoGP-Klasse mit mehr als 250 PS, die Reifen sind auch sehr wichtig, denn sie sind ein Anker, um zu verlangsamen und zu beschleunigen. Ich bin happy, dass ich nun näher an Pol dran bin, denn bei den Tests lag ich etwas zurück. Es gibt unterschiedliche Arten, den Hinterreifen zu nutzen. Eine davon ist das Gewicht, dann der Reifendruck, die einwirkende Kraft, die Traktionskontrolle… Es geht also darum, das richtige Paket zu schnüren. Ich denke nicht, dass ich so sehr wie Pol leide, denn ich kann den Medium-Hinterreifen einsetzen», berichtete Smith.
Dem Briten ist jedoch bewusst, dass das Red Bull-KTM-Werksteam noch einen weiten Weg vor sich hat. «Es ist sicher wie der erste Schultag, denn bei den ersten Tests im letzten Jahr kannten wir uns alle kaum. Nun habe ich einige Zeit in Österreich verbracht und dort auch meine Reha absolviert. Wir konnten gemeinsam essen und hatten eine Weihnachtsfeier. Die Gruppendynamik verbesserte sich sofort. Meine Seite der Garage ist super cool. Englisch sprechende Jungs und ich arbeite wieder mit Tom [Jojic, Crew-Chief]. Das ist großartig, denn wir haben eine gute Beziehung zueinander aus der Vergangenheit. Es ist ein riesiges Team, aber die Atmosphäre ist von unserer Seite sehr gut. Vor uns liegt aber noch viel Arbeit. Alle arbeiten intensiv, aber gleichzeitig sind sie auch unbeschwert. Niemand ist gerne Letzter, aber wir müssen diese Situation akzeptieren. Es ist schön, wenn die Leute in der Garage trotzdem lächeln», lobt Smith.