Jorge Lorenzo (Sturz): «Ich habe Iannone berührt»
Platz 11 im Rennen in Katar, 16. Startplatz beim GP von Argentinien auf dem Autódromo Termas de Río Hondo, dann Sturz in der ersten Kurve nach dem Start nach Kollision mit dem Frühstarter Andrea Iannone – der Arbeitsbeginn von Jorge Lorenzo bei Ducati Corse sieht nicht gerade vielversprechend aus.
Eine schlechtere Trainings-Performance als in Termas hat Lorenzo nur 2008 in seiner ersten MotoGP-Saison in Brünn hingelegt.
Mit bisher fünf Punkten liegt der MotoGP-Weltmeister von 2010, 2012 und 2015 in der WM-Tabelle an 16. Stelle. Einen elften Platz hat 2017 sogar Loris Baz schon vorzuweisen – er fährt weitgehend zum Nulltarif bei Reale Seguros Avintia – und wurde gestern Elfter, trotz seins Stillstands in Kurve 2. Dazu hat der Franzose vier Punkte aus Katar, also ist er WM-Vierzehnter.
Und Loris Baz fährt eine 2015-Ducati, also ein zwei Jahre altes Desmosedici-Modell.
Da hat die Mannschaft rund um Gigi Dall’Igna allmählich Erklärungsbedarf.
Zumal Álvaro Bautista mit der 2016-Ducati aus dem Pull & Bear-Aspar-Team gestern auf Platz 4 landete.
Was ist beim Zwischenfall in Turn 2 genau passiert?
«Loris Baz hat mich fast überfahren, als ich am Boden lag, aber ich hatte Glück, ich bin beim Sturz nicht verletzt worden. Denn es war ein verheerender Sturz», schilderte der 29-jährige Mallorquiner. «Ich glaube, es ist seit Australien 2009 nicht mehr passiert, dass ich schon in der ersten oder zweiten Kurve rausgeflogen bin. Deshalb bin ich sehr enttäuscht. Denn ich brauchte dringender als je zuvor Rennkilometer und Runden auf dem Motorrad. Ich habe am Wochenende die Sitzposition und meine Fahrweise verbessert, ich habe jetzt besser erkannt, wie ich mit der Ducati bremsen muss. In der Aufwärmrunde habe ich mich sehr, sehr gut gefühlt. Ich habe mich dann in der ersten Kurve für die Innenseite entschieden, es waren sehr viele Motorräder dort, ich habe das Hinterrad von Iannone leicht berührt, ich wurde auf die andere Seite der Piste geschleudert... Ich bin arg enttäuscht.»
«Wir befinden uns in einem schlechten Moment meiner Karriere und müssen jetzt zehn, zwölf Tage überleben, bevor wir uns mit dem Texas-GP beschäftigen können», seufzte Jorge. «Ich würde dort am liebsten schon heute oder morgen das nächste Renen fahren, Argentinien müssen wir rasch abhaken. Wir müssen positiv denken. Ich bin unverletzt geblieben. Und wir haben ein paar Ideen entdeckt, die uns in Zukunft konkurrenzfähiger machen können. Ich habe am Samstag meine Sitzhöhe erhöht; ich hatte vorher einen Fehler gemacht und sie runtergesetzt, das hat nicht zu diesem Bike gepasst.»
«Ich finde in jedem Training besser heraus, wie man als Fahrer mit der Ducati umgehen muss, ich nütze die Hinterradbremse mehr, ich bin beim Bremsen deutlich besser geworden. Das Warm-up war okay, ich war sehr konstant, wenn auch nicht über eine einzelne schnelle Runde. Ich habe erwartet, dass ich mich im Rennen drei, vier oder fünf Zehntel pro Runde verbessern könnte. Aber dann ist der Sturz passiert – und mein Rennen war vorbei.»