Johann Zarco (Yamaha): «Spürte 2016 mehr Druck»
Nach zwei Titelgewinnen in der Moto2-Klasse 2015 und 2016 im Team von Aki Ajo, 15 Siegen und 15 weiteren Podestplätzen stieg Johann Zarco 2017 von der mittleren Kategorie in die Königsklasse auf. Für das Tech3-Yamaha-Team von Hervé Poncharal sicherte er in Argentinien Platz 5.
Welcher Moto2-Titel machte dem Franzosen mehr Freude? «Beide. Beim ersten dachte ich, dass er bedeutender ist, denn nach einer so langen Zeit, in der du hoffst, den Titel zu holen, dann wirklich Weltmeister zu werden... Aber dann ging es beim zweiten Titel mehr um den Druck. Es war manchmal schwierig. Jeder erwartete Siege von mir, ich konnte die Erwartungen aber erfüllen. Beide gaben mir sehr große Zufriedenheit, aber die Erfahrung war nicht dieselbe.»
2016 stand Zarco also mehr unter Druck als noch 2015. «Ja. Auch weil ich weniger Vorsprung in der Gesamtwertung hatte, das setzt dich mehr unter Zugzwang. 2015 baute ich meinen Vorsprung auf den WM-Zweiten hingegen in fast jedem Rennen aus. Der Verfolger änderte sich mehrmals. Erst war es Tito [Rabat], dann Rins. Manchmal Lüthi. Doch ich stand immer an der Spitze. Mein Vorsprung betrug an einem gewissen Punkt zehn Zähler, dann wurde er immer größer. Die Saison 2016 war anders», betonte Zarco gegenüber «crash.net».
Mit dem Ajo-Team feierte der Franzose große Erfolge, auch im Tech3-Team seines Landsmanns Hervé Poncharal fühlte sich Zarco von Anfang an wohl. «Für mich und meinen Coach [Laurent Fellon, Zarcos Manager] ist die Stimmung im Team sehr wichtig. Wir fühlten uns gut bei Aki. Nach dem Australien-Test fühlten wir uns auch in diesem Team wohl. Obwohl wir noch kein Rennen absolviert hatten, war uns bereits klar, dass wir ein gutes Team an unserer Seite haben. Es ist einfach perfekt. Nun ist es Zeit, das zu genießen.»
Machte die Tatsache, dass du nun für ein französisches Team fährst, den Wechsel in die MotoGP-Klasse leichter? «Ja, ich habe das nicht erwartet, aber so war es. Wir kennen sie seit langer Zeit, auch wenn ich nie mit ihnen gearbeitet habe. Als ich begann, mit ihnen zusammenzuarbeiten, wirkte es, als würde ich sie bereits kennen.»