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Bradley Smith: Big-Bang-Motor schon beim Jerez-GP?

Von Günther Wiesinger
Bradley Smith

Bradley Smith

Das Red Bull-KTM-Team testete den neuen Big-Bang-Motor mit der eng beieinander liegenden Zündfolge am Dienstag in Le Mans. Jetzt soll er auch beim Jerez-GP zum Einsatz kommen.

Wie alle MotoGP-Werksteams testete auch das Red Bull-KTM-Team am Dienstag in Le Mans, weil Michelin neue Reifen brachte und der neue Asphaltbelag ausgekundschaftet werden musste.

KTM trat auf dem «Circuit Bugatti» an der Sarthe mit den Stammpiloten Pol Espargaró und Bradley Smith sowie Testfahrer Mika Kallio an. Der Finne blieb auch noch am zweiten Tag, während sich die zwei GP-Fahrer auf den Weg nach Jerez machten.

Wie von SPEEDWEEK exklusiv angekündigt, wurde in Le Mans erstmals der neue Big-Bang-V4-Motor von KTM getestet.

«Wir sind für einen Tag nach Le Mans gefahren, weil Michelin neue Reifen brachte, es gibt jetzt neue Karkassen für die Vorderreifen», berichtete Bradley Smith. «Wir wollten uns die Chance, diese Reifen zu testen, auf keinen Fall entgehen lassen. Der Vorderreifen ist nämlich für Le Mans extrem wichtig, weil man dort sehr oft sehr hart abbremsen muss. Die Reifengeschichte war eigentlich der Hauptgrund, warum wir an diesem Test teilgenommen haben. Der neue Belag macht einen guten Eindruck, die Franzosen haben mit den neuen Asphalt sehr gute Arbeit geleistet. Der Grip ist gut, die Bodenwellen sind deutlich weniger geworden. Ich bin im Regen nicht gefahren, aber Mika und Pol haben erzählt, dass der Grip auch im Nassen sehr gut ist. Der Belag hatte auch bei kalten Verhältnissen guten Grip, der Belag hatte nur 16 oder 17 Grad. Trotzdem war das Fahren bei dieser Temperatur noch sicher. Nach dem 24-h-Langstrecken-WM-Lauf ist der Belag schon recht griffig, er ist schon eingefahren, es gibt bereits Gummiabrieb.»

Alle die KTM-Piloten probierten in Frankreich neben dem üblichen Screamer auch den neuen Big-Bang-Motor aus. «Ja, wir hatten zwei Motorräder, in einem war die neue Motor-Konfiguration eingebaut. Wir sind einfach Runden gefahren, die Ingenieure haben die Daten studiert, alles angeschaut und analysiert», schildete Bradley. «Wir haben beide Motor-Optionen hier in Jerez. Vom Standpunkt des Fahrers steht es fifty-fifty, wenn ich die Vorzüge der beiden Konfigurationen beurteilen muss.»

Beim Montag-Test wird dann vorausichtlich eine weitere Motorversion mit einer schwereren Kurbelwelle getestet. «Darüber bin ich nicht informiert. Damit beschäftige ich mich erst am Sonntagabend nach dem Rennen. Dann wird es mit das Team sagen. Vorher ist das nicht relevant für mich», sagte Smith.

Fühlte sich der Big-Bang in punkto Kraftentfaltung deutlich anders an als der giftige Screamer? Smith: «Es ist derselbe Motor, nur mit einer veränderten was auch immer... Es ist ein Unterschied zu spüren. Aber in welche Richtung wir künftig gehen, das wissen wir noch nicht genau. Wir haben die neue Version in Le Mans probiert und wollen sie auch hier fahren, denn dann haben wir Eindrücke und Daten von zwei unterschiedlichen Typen von Rennstrecken.»

Der Big-Bang wird also den 2-Sekunden-Rückstand nicht auf Anhieb wegzaubern? «Nein. Ich wünschte, das wäre so», lachte der Engländer. «Das wäre nett. Aber wir haben klar gesehen, dass die neue Motorvariante ein paar interessante Details offenbart. Deshalb wollen wir sie auch an diesem Wochenende probieren.»

KTM schert sich zu diesem frühen Entwicklungs-Zeitpunkt auch nicht sonderlich um das Motorenkontingent: Neun Motoren pro Fahrer dürfen verbraucht werden.

«Wir müssen entwickeln und Fortschritte machen. Wenn wir einen zehnten Motor brauchen und deshalb einmal aus der Boxengasse losfahren müssen, werden wir das in Kauf nehmen», erklärte Teammanager Mike Leitner.

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