Max Verstappen: «Marc Marquez ist der Beste»

Valentino Rossi: «Nicky ist ein großartiger Mensch»

Von Sharleena Wirsing
2011 und 2012 waren Nicky Hayden und Valentino Rossi nach 2003 erneut Teamkollegen

2011 und 2012 waren Nicky Hayden und Valentino Rossi nach 2003 erneut Teamkollegen

Valentino Rossi führt die MotoGP-Gesamtwertung an, aber Viñales, Márquez und Pedrosa wetzen bereits die Messer. Diese Tatsache war jedoch im Hinblick auf das Drama um Nicky Hayden nebensächlich.

Der schwere Rennradunfall und der kritische Gesundheitszustand von Ex-MotoGP-Weltmeister Nicky Hayden liegen in Le Mans wie ein dunkler Schatten über dem fünften Rennwochenende der Saison. Zu Beginn wurde von den sechs Fahrern bei der offiziellen Pressekonferenz ein Transparent gezeigt, worauf stand: «Wir denken an dich, Nicky.»

Rossi teilte sich bei Honda und Ducati die Box mit Hayden. «Das waren sehr, sehr schlechte Nachrichten gestern», begann Rossi sichtlich bewegt. «In den ersten Stunden war das schwer zu realisieren. Doch ich sprach direkt mit einem befreundeten Arzt. Er sagte mir, dass die Situation ab dem ersten Moment sehr schwierig war für Nicky. Da nun etwas mehr Zeit vergangen ist, versteht man das Ausmaß langsam. Es ist eine Schande, denn Nicky ist ein großartiger Fahrer, ein großes Talent und Weltmeister, aber vor allem ein großartiger Mensch.»

«Er kommt aus einer Familie von Rennfahrern. Von seinem Vater bis zu seinen zwei Brüdern. Er war immer ein guter Kerl, er hatte immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Das ist alles sehr schlecht. Ich denke, die Situation ist sehr schwierig, aber wir hoffen alle auf das Beste», fuhr Rossi fort.

Dann wendete sich der neunfache Weltmeister wieder dem Geschehen auf der Rennstrecke zu. Rossi reiste als WM-Leader nach Le Mans. Doch die Top-4 der Gesamtwertung, Rossi, Viñales, Márquez und Jerez-Sieger Pedrosa trennen nur zehn Punkte. Für Rossi verlief das Jerez-Wochenende enttäuschend. Der «Doctor» kam durch Reifenprobleme nicht über den zehnten Platz hinaus und blieb damit auch hinter seinen eigenen Erwartungen zurück.

In Le Mans konnte Rossi bereits drei Siege in der Königsklasse feiern: 2002, 2005 und 2008. Gleich sechs Mal durfte der Altmeister als Zweiter in Le Mans auf das MotoGP-Podest steigen: 2003, 2010, 2012, 2014, 2015 und 2016. Platz 3 erreichte er drei Mal. «Das Wochenende in Jerez verärgerte mich und das Team», erklärte der 38-Jährige. «Wir haben das nach den Resultaten der ersten drei Rennen nicht erwartet. Leider haben wir den kleinen Vorsprung verloren, den wir auf die beiden Honda-Werkspiloten hatten. Doch ich liege noch vorne, das ist positiv. Wir müssen aber sehr viel arbeiten und einige Dinge verbessern, denn in Jerez waren die Probleme bei allen Bedingungen groß. Die Chemie zwischen den Reifen, der M1 und der Strecke stimmte nicht. Aus diesem Grund weiß ich nicht, was ich hier erwarten kann.»

«In der Vergangenheit war die M1 hier immer gut. Wir erlebten gute Rennen. Wir müssen aber abwarten und auf ein gutes Gefühl hoffen. Das Wetter sieht schlecht aus. Es ist sehr kalt und Regen droht. Den neuen Asphalt konnten wir vor dem Jerez-GP bereits einen Tag lang testen. Die Bedingungen waren aber nicht ideal, denn es war kalt und nass am Morgen, trocken am Nachmittag. Ich denke aber, dass sie einen sehr guten Job gemacht haben, denn der Asphalt ist großartig, viel weniger Bodenwellen. Fast gar keine und guter Grip. Auch die Reifen funktionieren hier gut», lobte Rossi.

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