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Sam Lowes frustriert: Deutliche Kritik an Aprilia

Von Günther Wiesinger
Sam Lowes: «Ich bin nicht happy mit dem Respekt, den man mir entgegenbringt»

Sam Lowes: «Ich bin nicht happy mit dem Respekt, den man mir entgegenbringt»

Der zweifache Moto2-GP-Sieger Sam Lowes fühlt sich bei Aprilia unglücklich. Er spürt keinen Respekt, er klagt über das Material. «Ich möchte das Bike von Aleix Espargaró fahren», sagt er.

Aprilia-Werkspilot Sam Lowes liegt nach sieben Rennen nur an 24. Stelle der Weltmeisterschaft, er hat bisher nur zwei Punkte ergattert – für Rang 14 im ausfallsreichen Rennen in Le Mans.

Jetzt steht er beim Aprilia Racing Team natürlich auf der Abschussliste. Fahrer wie Danilo Petrucci wären dort gern gesehen, auch Cal Crutchlow spricht von Möglichkeiten bei den Italienern, obwohl er bei LCR-Honda bleiben und dort Takaaki Nakagami als Teamkollegen bekommen wird.

Der 26-jährige Sam Lowes weiß, dass er bei Aprilia nicht dasselbe Material erhält wie Aleix Espargaró, er ist überzeugt, er fahre quasi ein Vorjahresmodell.

«Der schlimmste Tag der Saison war der Samstag in Barcelona», seufzt er. «Aber das lag nicht an mir. Ich habe mich gut gefühlt. Im FP4 hatte ich einen guten Rhythmus, ich bin 1:47,1 min auf einem zwölf Runden alten Hinterreifen gefahren. Das wäre eine gute Pace fürs Rennen gewesen. Ich hätte diese Pace auch über 15 oder 16 Runden gehalten.

?«Ausser Pedrosa, der mega in Form war und das Motorrad unheimlich schnell wieder aufrichtete, sind im FP4 alle Stars eine Rennpace von 1:46,3 oder 1:46,5 min gefahren. Ich war also bei der Rennpace nur 0,6 sec langsamer als Márquez und die besten Yamaha. Das ist nicht viel auf einer komplizieren Piste, in meinem ersten MotoGP-Jahr. Wenn Aprilia mehr erwartet...»

«Aber der Samstag entpuppte sich schließlich als ganz schlechter Tag. Wie in Mugello haben wir Probleme gehabt. Schon in Jerez habe ich das Qualifying verpasst... In Barcelona hatte ich im FP3 viele Probleme... Im Q1 konnte ich nicht einmal eine Runde drehen. Naja, ich bin eine Runde gefahren, aber das Bike hat nicht richtig funktioniert. Ich war frustriert. Ich mache sehr mühselige Zeiten durch... Der Juni ist ohnedies schon eine anstrengende Zeit, mit vier Rennen in fünf Wochen. Un wir haben schwierige Situationen in der Box. Dazu gehen abseits der Piste einige Dinge vor sich... Das ist alles ein Witz, wirklich.»

?Du hattest schon in Mugello technische Probleme.

Ich glaube, ja, aber ich weiß es nicht genau. Sie haben das Problem vom Samstag in Barcelona noch nicht genau erforscht.?Das Team leistet gute Arbeit, Aleix macht gute Arbeit. Sein Qualifying in Barcelona war beachtlich. Sein Motorrad scheint also gut zu funktionieren. Ich wünsche mir, ich könnte sein Motorrad fahren. So weit ist es gekommen... Ich habe bisher nie etwas gesagt. ?Aber jetzt ist die Zeit gekommen... Denn ich fahre gut. Ich leiste gute Arbeit, ich stürze nicht, ich bringe eine solide Performance, wenn wir testen, dann liefere ich hilfreiche Informationen ab.
Am Freitag lag ich in Barcelona 1,1 Sekunden zurück. Das ist in Ordnung für einen Rookie auf einer Aprilia, da musst du gut fahren. Es ist hart. Wenn du nicht auf der Piste bist, sondern in der Box stehst, kannst du dich nicht verbessern. Alles was ich brauche sind Runden. Lasst mich Runden drehen, lasst das Motorrad so wie es ist.

?Du findet bei Aprilia nicht das vor, was du von einem Werksteam erwartet hast?

?Ich bin mit der Situation, wie sie sich jetzt darstellt, nicht happy. Das Team hat eine sehr hohe Qualität, aber im Moment bin ich nicht glücklich.
Ich bin nicht happy mit dem Respekt, den man mir entgegenbringt, nicht happy mit der Situation. Die Kommunikation war immer schon wirklich schlecht. ?Du hörst Dinge im Fahrerlager. Du hörst, was vor sich geht. Ich habe Verständnis für die Situation. Ich kenne die Situation genau. ?Ehrlich gesagt: Für mich ist das fast unglaublich. Du liegst in der Nacht im Bett und spürst, was vor sich geht. Ich bin schockiert und enttäuscht. ?Dann denke ich: «Na schön!» ?Und sie verstehen es nicht...
Meine Resultate waren bisher nicht großartig. Aber ich bin ein Rookie auf diesem Motorrad und auf diesem Package, das etwas zurück liegt. Aber das verstehen sie nicht, und das ist sehr seltsam für mich.
In diesem Paddock brauchst du Menschen, die Verständnis für andere Menschen haben. Zum Glück habe ich ein paar Leute, die die Situation verstehen. Wir werden sehen.
Aber momentan bin ich enttäuscht. Sehr enttäuscht.

Die Gerüchte über die Saison 2018 sind auch nicht hilfreich??

Wenn es so weitergeht, will ich hier sowieso nicht weiterfahren. ?Aber die Gerüchte sind ein typischer Beweis dafür, was in unserer Situation schief läuft.?Sie müssen die Probleme lösen. Selbst wenn du Valentino Rossi bist, kannst du nicht in die verdammte erste Reihe fahren, wenn du es im Qualifying nicht auf die Strecke schaffst.

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