Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Maverick Viñales: «Das gute Gefühl ist zurück»

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales

Maverick Viñales

Movistar-Yamaha-Werkspilot Maverick Viñales in Bedrängnis: Der Vorsprung des MotoGP-WM-Leaders ist von 26 auf 7 Punkte geschrumpft.

Maverick Viñales (22) hat nach dem jämmerlichen zehnten Platz von Barcelona nur noch sieben Punkte Vorsprung auf Andrea Dovizioso zur Dutch-TT in Assen/NL gerettet.

So zerknirscht wie nach dem Catalunya-GP haben wir der Movistar-Yamaha-Werksfahrer noch nie erlebt, er zeigte dort nach dem Rennen Anzeichen einer leichten Depression.

Viñales hat in Assen in den kleinen Klassen (125 ccm, Moto3 und Moto2) insgesamt schon vier erste und zweite Plätze errungen, er war im Vorjahr im Regenrennen auf der Suzuki hier Neunter.

Dazu hat der Yamaha-Neuling in diesem Jahr schon drei von sieben MotoGP-Rennen gewonnen.

«Der Catalunya-GP war ein Rennen zum Vergessen», seufzte Maverick. «So einen Rückschlag muss man schnell vergessen, schnell wegstecken, sonst bist du wirklich verärgert, du verlierst die Motivation. Aber ich habe mich rasch wieder für mein übliches Training motiviert. Ich hatte Glück, dass ich am Montag und Dienstag gleich wieder in Barcelona mit der M1 testen konnte. Ich konnte gleich wieder viele Runden fahren, ich fand wieder ein gutes Gefühl und konnte pushen. Ich habe mich wieder ans Limit herangewagt.»

«Für den Assen-GP bin ich frisch motiviert, das ist eine gute Piste für mich und meinen Fahrstil. Ich war hier in den kleinen Klassen immer konkurrenzfähig. Auch letztes Jahr ist es hier gut für mich gelaufen, wenn schon nicht im Regenrennen, da war ich wirklich schlecht, aber zumindest in den trockenen Trainings war ich gut und konstant. Jetzt bin ich hier erstmals als Yamaha-Fahrer eingetroffen. Bei den letzten zwei Rennen habe ich mit Platz 2 in Mugello einen Podestplatz erreicht, dort hatte ich die Chance auf den Sieg. Das müssen wir uns vor Augen halten. Und wir führen immer noch in der Weltmeisterschaft. Es wird sich also nichts ändern. Wir müssen uns vom ersten Training weg mächtig anstrengen. Wir dürfen uns nichts vormachen: Die Situation in der WM kann sich rasch ändern. Vor zwei Rennen lag ich 26 Punkte vor dem Zweiten, jetzt nur noch sieben. Wenn sich hier eine Siegeschance bietet, werden wir uns bemühen, sie zu packen. Aber wenn Platz 2 das Maximum sein sollte, müssen wir diese 20 Punkte heimbringen. Aber natürlich wollen wir gewinnen. Gleichzeitig müssen wir bei allen Rennen tüchtig punkten.»

Maverick Viñales und Valentino Rossi haben beim Barcelona-Test nach dem WM-Lauf ein neues Chassis getestet. Wird Viñales dieses Chassis auch in Assen ausprobieren? «Ja, denn in Montmeló fühlte es sich wirklich gut und konstant an. Das Gefühl in Catalunya war damit gut. Jetzt bin ich neugierig, ob sich dieses gute Gefühl auch auf einer anderen Piste einstellt. Mit dem neuen Chassis kann ich später bremsen und den Kurvenspeed gut beibehalten. Das sind in Assen sehr wichtige Vorausssetzungen.»

Welche Michelin-Reifen erwartet der WM-Leader für die Dutch-TT? Werden sie wieder am besten zur Ducati passen? Oder zur Honda? Oder zur Yamaha?

Viñales: «Wir müssen die Reifen alle ausprobieren und dann alles tun, um rasch ein Set-up dafür zu finden. Wir müssen uns bereits am Freitag für das Rennen vorbereiten. Das heißt: Wir müssen alle in Frage kommenden Reifen ausprobieren und am besten einen Long-run mit ihnen absolvieren. Wir müssen zumindest zwei unterschiedlichen Reifentypen eine Renndistanz abverlangen. Nur dann sehen wir, ob sie funktionieren. Assen stellt besonders an die Hinterreifen hohe Ansprüche. Denn du hast hier viele Beschleunigungsphasen. Wenn du den Grip über die Distanz retten kannst, wirst du einen klaren Vorteil haben. Das kann uns helfen, das Rennen hier zu gewinnen.»

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