Ducati-Star Jorge Lorenzo: «Mir ging die Zeit aus»
Jorge Lorenzo: «Der neue Asphalt bietet im Trockenen und im Nassen einen guten Grip»
Für Jorge Lorenzo verlief der Trainingsfreitag auf dem Sachsenring ohne grosse Dramen ab. Der Ducati-Star schaffte es am Morgen mit 1:22,209 min auf den zwölften Platz. Auf die Spitzenzeit von Andrea Dovizioso fehlten ihm knapp sechs Zehntel. Am Nachmittag sicherte er sich auf nasser Piste mit 1:29,017 min den zehnten Rang, sein Rückstand auf die Bestmarke von Héctor Barberá betrug dabei aber knapp neun Zehntel.
Hinterher fasste der 30-jährige Spanier zusammen: «Mein Tag war nicht wirklich schlecht, aber auch nicht überragend. Das Gute ist, ich hatte keinen Crash, und das ist natürlich ein positives Zeichen. Denn vor allem in den schnellen Ecken riskiert man bei jedem Sturz eine Verletzung. Aber in meinem Fall war der Morgen mässig und auch der Nachmittag nicht so spektakulär.»
Und Lorenzo ärgerte sich: «Etwa 20 Minuten vor dem Ende rückte ich mit den Karbonbremsscheiben aus, konnte diese aber nicht auf die nötige Temperatur bringen, deshalb bauten wir kurz vor Schluss noch einmal um. Danach lief es sehr viel besser, aber mir blieb schlicht keine Zeit, um meine Rundenzeit zu verbessern. Hätte ich einige Runden mehr drehen können, wäre es vielleicht ein Platz in den Top-5 oder sogar den Top-3 geworden. Denn im Regen sind wir normalerweise nicht so weit weg. Aber derzeit konzentriere ich mich ohnehin darauf, im Trockenen auf Touren zu kommen. Und heute hatte ich nicht so viel Zeit, daran zu arbeiten.»
Ein Lob gibt es vom fünffachen Weltmeister für den neuen Asphalt des Sachsenrings. «Ich denke, jeder ist zufrieden damit, denn dadurch sind die lästigen Bodenwellen verschwunden. Der Grip ist auch sehr gut, und zwar sowohl im Trockenen als auch im Nassen. Die Piste trocknet überdies auch sehr schnell ab», zählt er auf.
Und mit Blick auf die Reifen erklärt Lorenzo: «Bei normalen Bedingungen werden wohl alle vorne und hinten die Medium-Mischung wählen. Wir haben die härtere Option für den Hinterreifen natürlich auch ausprobiert, das haben wir am Morgen erledigt. Ich drehte acht Runden und es war keine Katastrophe, aber dennoch denke ich, dass Medium die richtige Wahl sein wird. Ausser wenn es zu kalt wird, dann könnten einige Piloten auf die weiche Mischung zurückgreifen.»
Der 65-fache GP-Sieger weiss, wo er zulegen muss: «In der Vergangenheit war ich mit der Yamaha jeweils im letzten Sektor und damit in den schnellen Kurven sehr flott unterwegs. Das sind genau die Kehren, in denen ich nun mit der Ducati Zeit liegen lasse. Das Bike ist in dieser Passage nicht ganz so stabil, wahrscheinlich, weil wir die Winglets nicht nutzen. Aber dafür bin ich im ersten Sektor schnell, da verliere ich praktisch keine Zeit im Vergleich zur Spitze.»