Valentino Rossi: «Ich tue mir keinen Long-run an»
Valentino Rossi bewegt sich vorsichtig
Der MotoGP-WM-Vierte Valentino Rossi (38), in der Tabelle 42 Punkte hinter Marc Márquez und Andrea Dovizioso, ist gespannt, wie er sich drei Wochen nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch beim Aragón-GP am Samstag aus der Affäre ziehen wird, wenn er auf seiner M1-Yamaha mit einer trockenen Piste konfrontiert wird.
Im nassen Freitag-Training schaffte er nur den 20. Platz.
Rossi hat mit seinen Therapeuten auch überlegt, den operierten Unterschenkel mit einem leichtgewichtigen Verband oder einer Manschette zu schützen.
«Wir haben uns darüber den Kopf zerbrochen. Aber für den Schutz des Schienbeins habe ich bereits den Schutz im Stiefel und die Lederkombi. Also würde sich durch einen zusätzlichen Protektor nicht viel ändern. Ob es gelingen würde, einen Karbonschutz anzufertigen, damit weniger Gewicht auf den Fußrasten lastet, das weiß ich nicht. Es wäre schwierig. Wir haben darauf verzichtet.»
Rossi hat sich in diesem Jahr schon zweimal vor einem Grand Prix verletzt, vor Mugello und vor Misano, einmal beim Cross-Training, einmal beim Enduro-Training.
Deshalb überlegt er jetzt, ob er auf das Motorrad-Training während der Saison besser verzichten sollte.
«In den letzten Jahren haben wir zusammen mit den jungen Piloten der VR46-Akademy viel trainiert, auf unterschiedliche Arten, viel mit dem Motorrad. Das ist wichtig, aber es ist auch gefährlich, wie man bei meinen zwei Verletzungen in den letzten fünf Monaten gesehen hat. In Zukunft muss ich mir überlegen, ob wir das Training anders gestalten sollen. Aber wir haben uns noch nicht entschieden.»
Wird Rossi am Samstag im FP4 vielleicht einen Long-run probieren, um heraus zu finden, ob das lädierte Bein 15 bis 20 Runden durchsteht? Das Rennen geht dann über mörderische 23 Runden...
«Ähhh... Wenn ich 23 Rennrunden fahren muss, dann spare ich mir das lieber für den Sonntag auf», grinste Rossi. «Das will ich mir nicht unbedingt zweimal antun. Wenn es am Samstag trocken ist, haben wir viel zu erledigen. Wir müssen viele Slicks durchprobieren. Wenn ich mich am Samstag gut fühle, werde ich ein sehr normales Training abspulen. Ich werde trotzdem herausfinden, ob ich mir die Renndistanz am Sonntag zumuten kann.»