MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Alberto Puig: «Aus dem Sport, nicht vom Schreibtisch»

Von Frank Aday
Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig

Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig

Als ehemaliger GP-Pilot, Förderer zahlreicher Talente und Manager greift Alberto Puig auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurück. Nun erklärt der Spanier, was er als Teammanager von Repsol-Honda erreichen will.

2018 wird Alberto Puig, der ehemalige Manager von Dani Pedrosa, neuer Teammanager von Repsol Honda. Der Spanier war bisher als GP-Pilot, Mentor für Nachwuchsfahrer und Manager erfolgreich. Seine neue Funktion als Repsol-Honda-Teammanager nimmt Puig schon beim MotoGP-Test in Sepang ab 28. Januar ein.

«Ich kann es kaum erwarten, dass alles beginnt», sagt der Spanier. «Ich kenne diese Welt, obwohl es nicht dasselbe sein wird. Aber ich kenne diese Umgebung aus der Vergangenheit. Zudem kenne ich die Dynamik dieses Jobs, trotzdem bin ich froh über das Vertrauen, das sie in mich haben. Nun will ich, dass die Action beginnt.»

Puig war selbst in der 250-ccm-Klasse und 500-ccm-Klasse als GP-Pilot unterwegs und erreichte 1994 einen Sieg in der Königsklasse, bevor er zum Entdecker und Förderer zahlreicher Piloten wurde. Puigs Verbindung mit Honda erstreckt sich über mehr als 25 Jahre.

Nun führt Puig das Team, das 2017 die Fahrer- und Teamwertung gewann. Zudem lag Honda in der Konstrukteurs-WM vorne. Puig betont, dass die Resultate nicht immer die Realität im Team widerspiegeln. «Manchmal zeigen sich Probleme nicht, die aber trotzdem existieren. Die Resultate spiegeln nicht immer die wahre Situation. Wenn du gewinnst, heißt das nicht, dass alles perfekt ist. In den letzten Jahren wurde Honda viel durch den Fahrer geholfen. Honda gewinnt schon ewig Rennen. Wenn du also Teil des Managements wirst, darfst du dir nicht nur die aktuelle Situation ansehen. Du musst alles langfristiger betrachten. Das ist meine Idee. Wir schauen nun in die Zukunft, um zu sehen, welche Möglichkeiten wir haben.»

«Die Regeländerungen der letzten Jahre haben den Wettkampf in dieser Klasse enger gemacht. Sie waren ein Erfolg», meint der Spanier gegenüber «motogp.com». «Wir müssen uns technisch und menschlich auf Veränderung vorbereiten. Kurzfristig musst du Rennen gewinnen, aber du musst auch eine Struktur schaffen, die dich langfristig voranbringt. Wir müssen uns auf uns konzentrieren und so klug wie möglich vorgehen. Honda ist der Hersteller mit den meisten GP-Siegen. Sie wissen genau, was sie tun müssen. Ich komme aus dem Rennsport und nicht vom Schreibtisch. Ich war GP-Fahrer, Manager, Coach, Trainer… Das bedeutet, dass ich in vielen Bereichen etwas beisteuern kann. Ich bin nicht hier, um zuzusehen, sondern zu handeln.»

Wie reagierten Márquez und Pedrosa auf die Nachricht, dass Puig Teammanager wird? «Ich weiß es nicht. Aber für mich ist besonders wichtig, dass HRC an mich glaubt. Ich bin mir sicher, die Fahrer verstehen das. Ich weiß genau, wie diese beiden Fahrer sind. Und ich denke, dass sie verstehen, was für eine Person ich bin.»

Wer sind die Favoriten für 2018? «Die wichtigsten Hersteller haben jeweils zwei Fahrer auf einem sehr hohen Level. Ich glaube nicht an die Idee, einen guten und einen schlechten Fahrer zu haben. Du brauchst zwei der besten Fahrer, was in diesem Team der Fall ist. Wir haben eine interessante Kombination. Einer ist mehr ein Experte, der andere hat sehr großes Potenzial. Die Rennen sind unglaublich, aber wir sind hier, um sie zu gewinnen.»

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