MotoGP-Rookie Tom Lüthi: «Habe Muskelmasse zugelegt»
Tom Lüthi fährt 2018 MotoGP
Ende Oktober 2017 brach sich Tom Lüthi im Sepang-GP das Sprungbein, inzwischen ist der 31-Jährige wieder einigermaßen fit. «In Valencia stand ich auf Krücken neben dem Bike», erinnerte sich der Schweizer an den verpassten Test mit der Honda RC213V letzten November. «Jetzt ist der Moment gekommen, dass ich aufs Motorrad zurückkehre. Auf dem Bike werde ich keine Probleme mit dem Knöchel haben, aber herumrennen kann ich noch nicht. Glücklicherweise bin ich kein Läufer, Ski- und Motocrossfahren war ein guter Test.»
Tom, du konntest die Honda im Valencia-Test nicht fahren. Konntest du dich trotzdem auf die MotoGP-Klasse vorbereiten, etwa durch Gespräche mit dem Team? Oder durch spezielles Training für den Oberkörper?
Ich habe in Valencia viel gelernt, wenn auch nur theoretisch. Ich konnte meiner Crew über die Schulter schauen und habe mir auch angeguckt, wie sich Morbidelli als Rookie schlug und was er lernen musste.
Jetzt habe ich genug von der Theorie, ich will es selbst versuchen und auf dem Bike üben.
Ich habe versucht, mein Training anzupassen und etwas an Muskelmasse zugelegt. Das war nicht einfach, weil ich nicht viel Zeit hatte – ich habe viele Stunden im Fitnessstudio verbracht.
Das beste Training ist immer fahren. Drei Tage in Malaysia werden hart, die klimatischen Bedingungen strapazieren deinen Körper. Danach werde ich wissen, in welchen Bereichen ich mich verbessern muss.
Ist es ein großer Nachteil für dich, dass du den ersten Test verpasst hast?
Es ist sicher kein Vorteil.
Verglichen mit meinem Teamkollegen liege ich einen Schritt zurück. Aber die Saison beginnt in Katar, bis dahin sollte ich den Rückstand aufholen können.
Wichtig ist, dass ich ruhig bleibe, Schritt für Schritt lerne und nicht in Hektik verfalle. Ich weiß, dass ich in der MotoGP-Klasse viel zu lernen habe, ich darf das nicht überhasten.
Du wirst in Sepang versuchen, möglichst viel zu fahren?
Viele Runden sind wichtig, es müssen aber sinnvolle Runden sein. Es bringt nichts, wenn ich sofort eine Renndistanz absolviere.
Am zielführendsten ist, wenn man etwas ändert, am Bike oder am Fahrstil, fünf oder sechs Runden fährt, dann an die Box zurückkommt und darüber nachdenkt. Dann kann man den nächsten Schritt machen.
Kannst du abschätzen, welche Belastungen auf dem Motorrad du am meisten merken wirst?
Sicher die Bremszonen, der Trizeps der Oberarme. Mit dem MotoGP-Bike kommt man schneller an als mit der Moto2, mit über 300 km/h, und bremst noch stärker herunter. Die Bremsphase ist nicht viel länger, aber deutlich intensiver. Das ist mir bewusst, eine kleine Vorahnung habe ich von meinem MotoGP-Test 2016.