Marc Márquez (10.): «Honda war meine einzige Option»
Marc Márquez heute auf dem Losail Circuit
Weltmeister Marc Márquez musste sich am ersten Abend des letzten MotoGP-Tests vor dem Saisonstart in Doha/Katar mit Platz 10 zufriedengeben, er büßte 0,492 Sekunden auf die Bestzeit von Viñales ein – und stand gegen Yamaha, Ducati und Suzuki-Pilot Andrea Iannone auf verlorenem Posten.
Bester Honda-Pilot war Cal Crutchlow an neunter Position, Dani Pedrosa kam über Rang 11 nicht hinaus.
Doch Marc wirkte nicht im Geringsten besorgt. Er strahlte Zuversicht aus.
«Ich habe heute nicht zu viel Runden gedreht, denn ich warte auf morgen, da werden bessere Verhältnisse herrschen», erklärte der Repsol-Honda-Star. «Der erste Tag ist hier immer ein bisschen trickreich, du musst zuerst einmal rausfinden, wieviel Grip der Asphalt hat und was er zulässt. Wir haben erste Set-up-Arbeiten verrichtet, aber man muss auch mit der Reifen-Zuteilung sorgfältig umgehen. Sonst hast du von den besten Mischungen nicht genug übrig, wenn sich der Zustand der Piste am zweiten und dritten Tag bessern.»
«Ich fahre immer mit dem harten Vorderreifen, denn vorne haben wir keine große Auswahl, wir brauchen diesen Reifentyp also auch am Freitag und am Samstag. Heute haben wir nur den Rhythmus gesucht, erst morgen kümmern wir uns um die Details. Es gibt auch noch einige Reifen, die ich noch nicht ausprobiert habe.»
Marc Márquez ging einmal gemeinsam mit Dani Pedrosa auf die Strecke, dann wechselten sich die beiden an der Spitze ab.
«Pedrosa, Crutchlow und ich, wir sind ein paar Runden miteinander gefahren, da stand kein Plan dahinter. Zuerst pushte Crutchlow, um vor uns zu kommen, dann Dani. Es ist ja nur ein Test, aber es ist gut, wenn man versteht, wo die Schwachstellen der anderen Honda-Fahrer liegen.»
Marc versucht seit dem Sepang-Test, das Maximum aus dem neuen Honda-Motor heraus zu kitzeln. «Wir haben uns heute bemüht, mehr über dieses Triebwerk in Erfahrung zu bringen. Bei Tageslicht hat er sich gut angefühlt, aber als es finster wurde und die Temperatur sank, wurde die Kraftentfaltung immer aggressiver. Dann haben wir gearbeitet und etwas gefunden, das mir geholfen hat. Ich bin mit dem Motor noch nicht zu 100 Prozent zufrieden, aber es geht in die richtige Richtung.»
«Letztes Jahr gehörte Losail für Honda zu den schwierigsten Circuits in der Saison. Ich hatte im Vorjahr hier viel Mühe. Heute habe ich mich besser gefühlt. Wir werden sehen. Ich hoffe, wir können uns weiter steigern, denn auch die Gegner werden sich sicher verbessern. Aber ich spüre, dass wir gut dastehen, die Bike-Balance ist in Ordnung. Es geht alles in die gewünschte Richtung.»
Marc Márquez hat seinen HRC-Vertrag für 2019 und 2020 schon verlängert, so früh wie nie zuvor. Lag das auch daran, dass die Honda konkurrenzfähiger ist als vor einem Jahr?
Márquez: «Unsere Gespräche mit Honda haben bereits vor einigen Monaten begonnen. Aber ich wollte noch etwas abwarten und schauen, wie wir in die Wintertests starten. Da hat sich alles gut angefühlt, auch im Team, es ist alles in Ordnung. Ich habe ja immer betont: Der Verbleib bei Honda hat Priorität. Ich habe nach gar keiner anderen Option Ausschau gehalten. Beide Parteien waren happy, also haben wir unterschrieben. Ich bin froh, zwei weitere Jahre in diesem Team zu fahren, das mir 2013 den Einstieg in die MotoGP-Klasse ermöglicht hat.»
War Honda beim neuen Vertrag großzügiger als je zuvor? «Die Beträge sind geheim und vertraulich, das ist klar», betont der Spanier und lacht. «Aber ich bin mit allen Punkten glücklich. Es passt von der Teamseite und auch vn der Bezahlung her…»
MotoGP-Test Katar, 1. März, 19 Uhr:
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,053 min
2. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,051 sec
3. Andrea Iannone, Suzuki, +0,054
4. Johann Zarco, Yamaha, +0,133
5. Jorge Lorenzo, Ducati, 0,370
6. Alex Rins, Suzuki, +0,379
7. Valentino Rossi, Yamaha, +0,379
8. Danilo Petrucci, Ducati, +0,475
9. Cal Crutchlow, Honda, +0,483
10. Marc Márquez, Honda, +0,492
11. Dani Pedrosa, Honda, +0,502
12. Jack Miller, Ducati, +0,635
13. Álvaro Bautista, Ducati, +0,795
14. Takaaki Nakagami, Honda, +0,800
15. Scott Redding, Aprilia, +0,878
16. Tito Rabat, Ducati, +0,976
17. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,009
18. Karel Abraham, Ducati, +1,215
19. Pol Espargaró, KTM, +1,222
20. Bradley Smith, KTM, +1,368
21. Franco Morbidelli, Honda, +1,555
22. Hafizh Syahrin, Yamaha, +1,678
23. Tom Lüthi, Honda, +2,239
24. Xavier Siméon, Ducati, +2,660