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Mike Leitner/KTM: «17 Fahrer innerhalb einer Sekunde»

Von Günther Wiesinger
Mike Leitner mit Bradley Smith und Pol Espargaró (rechts)

Mike Leitner mit Bradley Smith und Pol Espargaró (rechts)

Red Bull-KTM-Teammanager Mike Leitner berichtet von der unermüdlichen Entwicklungsarbeit und ist gespannt auf den Saisonstart. «Auch die Konkurrenz hat nicht geschlafen», weiß er.

Von Wetterkapriolen dürfte der Saisonauftakt in Katar in diesem Jahr verschont bleiben. Am Freitag wird es sonnig sein bei 23 bis 34 Grad, für Samstag werden sogar bis zu 35 Grad angekündigt, für Sonntag 21 bis 28 Grad – und keine Niederschläge für alle drei Tage.

Für das Red Bull KTM-Werksteam begann die Saison 2017 hier im Mittleren Osten mit konstant letzten Plätzen, es gingen in den Trainings meist 2,8 bis 3,2 Sekunden auf die Spitze verloren.

Seither hat KTM einen erfolgreichen Weg beschritten. Am zweiten Sepang-Testtag Ende Januar lag Pol Espargaró zu Mittag mit nur 0,479 sec Rückstand an vierter Position. Inzwischen ist KTM seit Assen immer mit zumindest einem Fahrer zwischen Rang 9 und 11 gelandet, es gab fünf Top-Ten-Ergebnisse durch Espargaró, Kallio und Smith.

«Wir haben vor dreieinhalb Jahren in der MotoGP mit einem weißen Blatt Papier begonnen», gibt Mike Leitner, Teammanager bei Red Bull KTM, zu verstehen. «Wir haben erfahrenen Techniker engagiert und mit unseren Ingenieuren im ersten Jahr rasch Fortschritte erzielt. Bei den Grand Prix haben sich nach den vielen Vorbereitungen und Tests bald unsere Schwachstellen gezeigt. Wir haben gesehen, welche Details uns im Kampf gegen die Konkurrenz noch fehlen. Deshalb haben wir für den Jerez-GP im Mai den neuen Big-Bang-Motor gebracht uns auch unser ausgezeichnetes Stahlchassis schrittweise verbessert und optimiert. Wir haben uns auch um die Aerodynamik gekümmert; das ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Testfahrer Mika Kallio hat einen super Job gemacht. Pol hat vom Beginn weg extrem hart gepusht, und Bradley hat sich im Laufe der Saison deutlich gesteigert. Diese Performance hat uns viel Schwung für die Saison 2018 gegeben.»

Als Neueinsteiger- oder «concession»-Team darf KTM beim Motor auch 2018 regelmäßig Updates bringen. KTM darf wie Aprilia und Suzuki neun statt sieben Motoren pro Fahrer und Saison verheizen, die Motorenentwicklung ist nur bei Honda, Yamaha und Ducati vom ersten Rennen weg eingefroren.

«Wir haben im Winter beim Chassis und bei der Suspension viel Neues probiert», berichtet Leitner. «Das Feedback der Fahrer war positiv. Auch beim Test hier in Losail vor zwei Wochen waren unsere Piloten mit der eingeschlagenen Richtung zufrieden. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Deshalb müssen wir uns weiter gehörig anstrengen.»

Leitner war schon zu den 250-ccm-WM-Zeiten bei Dani Pedrosa und hat bei Repsol-Honda von 2006 bis Ende 2014 als Crew-Chief von Dani Pedrosa agiert. Er hat als Mechaniker von 1994 bis 1997 und 2000 sowie 2001 für Ralf Waldmann gearbeitet. Er kennt das GP-Geschäft wie wenige andere.

«Die Leistungsdichte in der MotoGP-WM ist im Vergleich zu 2017 noch enger geworden», weiß Leitner. «Es gab Testtage, da lagen 17 Fahrer innerhalb einer Sekunde. Das heißt – jedes Zehntel kann dich einige Plätze weiter nach vorne bringen. Anderseits kann man rasch auch einmal auf Platz 17 landen. Aber wir werden alles tun, um auf den Ergebnislisten nach vorne zu kommen.»

Durch den 250-km/h-Sturz von Pol Espargaró am zweiten Sepang-Testtag (29. Januar) wurde KTM in der Saisonvorbereitung ein Stück zurückgeworfen. Der Spanier hat nur 3,5 der neun Testtage bestreiten können – 1,5 in Malaysia, 2 in Katar.

Leitner zeigt sich pragmatisch: «Bisher war Platz 9 unser bestes MotoGP-Ergebnis, der nächste Schritt wäre also ein achter Rang…»

MotoGP-Test Katar, kombinierte Zeitenliste:

1. Johann Zarco, Yamaha, 1:54,029 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, +0,247 sec
3. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,302
4. Cal Crutchlow, Honda, +0,428
5. Maverick Viñales, Yamaha, +0,442
6. Andrea Iannone, Suzuki, +0,557
7. Marc Márquez, Honda, +0,562
8. Alex Rins, Suzuki, +0,621
9. Danilo Petrucci, Ducati, +0,630
10. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,663
11. Jack Miller, Ducati, +0,720
12. Dani Pedrosa, Honda, +0,745
13. Franco Morbidelli, Honda, +1,103
14. Bradley Smith, KTM, +1,150
15. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,203
16. Hafizh Syahrin, Yamaha, +1,244
17. Karel Abraham, Ducati, +1,271
18. Álvaro Bautista, Ducati, +1,318
19. Tito Rabat, Ducati, +1,436
20. Pol Espargaró, KTM, +1,460
21. Takaaki Nakagami, Honda, +1,510
22. Scott Redding, Aprilia, +1,566
23. Xavier Siméon, Ducati, +1,914
24. Tom Lüthi, Honda, +2,093
25. Mika Kallio, KTM, +3,189

MotoGP-Test Buriram, kombinierte Zeiten aller drei Tage:
1. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,781 min
2. Johann Zarco, Yamaha, + 0,086 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 0,188
4. Cal Crutchlow, Honda, +0,283
5. Alex Rins, Suzuki, +0,397
6. Jack Miller, Ducati, +0,404
7. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,411
8. Maverick Viñales, Yamaha, +0,493
9. Danilo Petrucci, Ducati, +0,586
10. Takaaki Nakagami, Honda, +0,675
11. Tito Rabat, Ducati, +0,695
12. Valentino Rossi, Yamaha, +0,730
13. Franco Morbidelli, Honda, +0,867
14. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,920
15. Andrea Iannone, Suzuki, +0,937
16. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,948
17. Álvaro Bautista, Ducati, +1,102
18. Bradley Smith, KTM, +1,140
19. Mika Kallio, KTM, +1,388
20. Scott Redding, Aprilia, +1,530
21. Tom Lüthi, Honda, +1,573
22. Hafizh Syahrin, Yamaha, +1,756
23. Karel Abraham, Ducati, +1,880
24. Xavier Siméon, Ducati, +2,238

Sepang-Test, kombinierte Zeitenliste aller drei Tage:
1. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:58,830 min
2. Dani Pedrosa, Honda, + 0,179 sec
3. Cal Crutchlow, Honda, + 0,222
4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,339
5. Jack Miller, Ducati, + 0,516
6. Alex Rins, Suzuki, + 0,518
7. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,525
8. Marc Márquez, Honda, + 0,552
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,560
10. Johann Zarco, Yamaha, + 0,681
11. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,698
12. Tito Rabat, Ducati, + 0,717
13. Andrea Iannone, Suzuki, + 0,785
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,095
15. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,241
16. Álvaro Bautista, Ducati, + 1,375
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,432
18. Mika Kallio, KTM, + 1,634
19. Bradley Smith, KTM, + 1,690
20. Franco Morbidelli, Honda, + 1,696
21. Karel Abraham, Ducati, + 1,744
22. Xavier Siméon, Ducati, + 1,954
23. Scott Redding, Aprilia, + 1,982
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,290
25. Tom Lüthi, Honda, + 2,296  
26. Yonny Hernandez, Yamaha, + 2,393
27. Michele Pirro, Ducati, +5,937

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