Verrückter Sonntag: Jack Miller, der unbelohnte Held
Das Foto von Jack Miller (Alma Pramac Ducati Racing), auf dem er allein in der Startaufstellung zum Großen Preis von Argentinien in Termas de Rio Hondo steht, wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Nachdem sich der 23-jährige Australier am Samstag mit einer geschickten Taktik die Pole-Position schnappte, parkte er zum Rennen nach der Einführungsrunde seine Ducati Desmosedici GP17 auf den ersten Startplatz.
Obwohl das Rennen zum «Wet Race» erklärt wurde, fuhren alle anderen Piloten an ihre Boxen, um aufgrund der abtrocknenden Strecke auf Slicks umzurüsten. Die am Sonntag völlig überforderte Rennleitung brach das Startprozedere bei diesen chaotischen Bedingungen ab und verbannte alle Fahrer außer Miller auf die letzten Plätze in der Startaufstellung.
Mit dem Vorsprung von drei Startreihen donnerte Miller zunächst vor dem Feld her, bevor er in der 15. Runde vom späteren Sieger Cal Crutchlow (Honda), Johann Zarco (Yamaha) und Alex Rins (Suzuki) eingefangen wurde.
Drei Runden lang hielt Miller noch dagegen, doch sechs Runden vor Schluss geriet er nach einem Fahrfehler weit neben die Ideallinie. Miller musste das Führungstrio ziehen lassen und sich mit dem vierten Platz abfinden.
«Ich bin trotz allem ein wenig enttäuscht, weil ich am Schluss nicht mehr um die Podiumsplätze kämpfen konnte», gab Miller zu. «Ich habe einen Fehler gemacht, der mich sehr viel Zeit gekostet hat und anschließend sind mir die ersten Drei entwischt.»
«Aber um ehrlich zu sein, insgesamt bin ich sehr glücklich mit diesem Wochenende, denn unser Team hat unglaublich gute Arbeit geleistet. Was ich von der Entscheidung der Race Direction am Start halte? Ich denke, dass sie in einem Moment, als eine sehr stressige Situation eintrat, eine schwierige Entscheidung treffen mussten.»