Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Hervé Poncharal (Tech3): «Texas-GP wird schwierig»

Von Günther Wiesinger
Das Duell um den Sieg: Zarco (5) und Crutchlow (35) in Las Termas

Das Duell um den Sieg: Zarco (5) und Crutchlow (35) in Las Termas

Der Circuit of the Americas wird ein schwieriges Pflaster für das Tech3-Yamaha-Team und Überflieger Johann Zarco. Aber Fahrer und Team zeigen sich kämpferisch.

Das Tech3-Yamaha-Team wird sich nach 20 Jahren am Saisonende von Yamaha trennen. Hervé Poncharal hat einen Drei-Jahres-Vertrag bei KTM unterschrieben.

Der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer hat noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass das MotoGP-Kundenteam zu jeder Zeit identische RC16-Werksmaschinen wie das offizielle Red-Bull-Team erhalten wird.

Bei Yamaha wurde Poncharal immer mit Vorjahres-Motorräder vorliebnehmen.

Der Franzose hat für KTM schon Pol Espargaró (drei Jahre) und Bradley Smith (vier Jahre) in der MotoGP ausgebildet.

Er freut sich jetzt auf die neue Aufgabe.

Am Montag nach dem Valencia-GP wird er vier neue MotoGP-KTM in der Box stehen haben.

Poncharal hat Zarco empfohlen, er solle das Red Bull-KTM Angebot annehmen. Aber der Franzose hat auch ein Angebot von Repsol-Honda in der Tasche – uns ist auch bei allen anderen Top-Teams gefragt.

Nur bei Yamaha ist das Movistar-Team bereits besetzt.

Hervé, dritte Saisonstation in Texas. Hier ist Motorleistung gefragt. Zarco darf seine Motoren zwar 500/min höher drehen als 2017. Aber gegen die Werks-Honda und Ducati wird er einen schweren Stand haben?

Sicher hat der Circuit of the Americas nicht das beste Layout für unser Motorrad.

Jetzt sind wir gespannt darauf, was in Texas passieren wird. Das wird eine anspruchsvolle Piste für uns. Denn in der Vergangenheit hat sich gezeigt: Austin ist nicht die beste Rennstrecke für unser Motorrad.

Wir wissen, dass Honda hier sehr, sehr konkurrenzfähig sein wird. Marc Márquez hat hier bisher alle fünf Rennen von der Pole-Position gewonnen.

Wir wissen, dass Jerez und Le Mans unserem Motorrad mehr entgegen kommen sollte.

Aber das gefällt mir an Johann: Er will in Texas trotzdem um einen Podestplatz fighten. Er hat gesagt: «Ich will mir nicht vorstellen, dass ich zu einer Piste komme, auf der ich mir keine Top-3-Chance ausrechnen darf. 2017 war es hier schwierig, ich bin Sechster geworden. Aber wenn wir gut arbeiten, können wir um einen Podestplatz fighten – wie in Doha, wie in Las Termas.»

Wir werden sehen. Du kannst dich auf Johann verlassen, er wird 100 Prozent geben – er und das Team. Wir werden am Freitagfrüh im FP1 in Austin nicht mit einem negativen Gefühl beginnen. Wir werden uns nicht einreden: Wir können auf dieser Piste nichts erreichen. Johann wird rausfahren und pushen, wie wir es von ihm gewöhnt sind.

Wir wollen die Herausforderung annehmen – und am liebsten gewinnen.

Du wirst doch damit abfinden müssen, dass du 2019 mit KTM nicht dieselben Ergebnisse erzielen kannst wie in diesem Jahr mit Zarco und Yamaha.

Ich freue mich trotzdem riesig auf diese neue Herausforderung. Ich bewundere KTM und habe viel Respekt vor Stefan Pierer und Pit Beirer.

Ich habe mir immer eine enge Zusammenarbeit mit einem Werk gewünscht, wie sie einige andere MotoGP-Kundenteams haben.
Aber wir haben mit Yamaha unvergessliche Erfolge erlebt.

Und ich wünsche mir, dass wir während der ganzen Saison 2018 in einer guten Atmosphäre zusammenarbeiten können.

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