Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Johann Zarco (Sturz): «Wollte nicht Fünfter werden»

Von Günther Wiesinger
Achte Runde: Zarco wird von Márquez gejagt und rutscht aus

Achte Runde: Zarco wird von Márquez gejagt und rutscht aus

Tech3-Yamaha-Pilot Johann Zarco (27) wollte den heimischen Fans einen Sieg bescheren, aber die Bikes der Gegner waren stärker als seines. Zarco stürzte, ist aber WM-Dritter.

In Runde 8 blieb den 105.203 Fans auf dem Circuit Bugatti in Le Mans das Herz stehen. Johann rutschte mit seiner Tech3-Yamaha an zweiter Stelle hinter Lorenzo aus, hinter ihm lauerten Petrucci und Rossi.

Durch den ersten Nuller des französischen Pole-Setters in diesem Jahr fiel Johann vom zweiten auf den dritten WM-Rang zurück. Marc Márquez liegt jetzt schon 37 Punkte vor ihm, Viñales um einen Punkt.

«Ich hätte die Pace für das Podium gehabt, ein zweiter Platz wäre möglich gewesen, ob es für den Sieg gereicht hätte, ist fraglich», berichtete Zarco. «Ich dachte, wenn das Motorrad mit weniger Sprit leichter wird, könnte mein Feeling für das Motorrad besser werden. Ich hatte zu Beginn des Rennens viele Runden lang das Problem, dass ich an Lorenzo nicht vorbeikam. Es war zu schwierig, ich habe es versucht, aber ich habe gegenüber der Ducati viel Zeit beim Beschleunigen verloren. Ich musste ihn dann einholen und mir gleichzeitig den Kopf zerbrechen, wie ich ihn überholen sollte. Das hat mir die ganze Energie aus dem Körper gesaugt. Ich musste mehr als 100 Prozent leisten, um mich auf Platz 2 zu halten, und dann ist mir der Fehler in dieser Kurve passiert. Ich habe nicht mit einem Crash gerechnet. Ich wollte abwarten, bis der Sprit weniger wird und ich mich komfortabler fühle. Ich dachte, vielleicht wird Jorge etwas langsamer, dann schnappe ich ihn. Ich hätte länger abwarten können, klar, aber dann hätte ich mehr Positionen verloren. Ich fühlte mich wie vor einer Mauer, du weißt nicht, wie du agieren sollst, ich habe einfach mein Bestes gegeben.»

Hat Zarco den Druck des Heim-GP gespürt? «Mit der Erfahrung von heute kann ich sagen, ich wollte den vielen Fans eine gute Show bieten. Ich bemühe mich, den heutigen Tag positiv zu sehen. Es war wirklich eindrucksvoll, am Startplatz diese riesige Menschenmenge zu sehen. Ich hörte die Marseillaise, ich musste weinen. Dann versuchte ich, mich zu entspannen. Aber nach dem Start musste ich akzeptieren, dass ich eine Maschine habe, mit der ich um den Sieg fighten kann. Aber die Gegner haben andere Motorräder, jede von ihnen hat andere starke Seiten. Heute musste ich mehr als 100 Prozent riskieren, um vorne mithalten können. Hätte ich zurückschalten und einen fünften Platz akzeptieren sollen? Das war nicht die Laune, die ich am Wochenende hatte und auch nicht die Laune, die ich heute mit mir herumtrug. So ein Sturz kann passieren, wenn du alles gibst, um den Sieg heimzubringen. Diese Einstellung werde ich für die nächsten Rennen beibehalten, denn sie macht mich schnell.»

«Wir haben gesehen, wie überlegen Marc am Schluss gewesen ist. Er hat das Rennen wieder einmal kontrolliert. Aber ich dachte, selbst wenn er es kontrolliert, ein Sturz kann bei ihm immer passieren. Und außerdem weiß ich: Nur wenn ich absolut am Limit und gegen die Besten fighte, lerne ich etwas dazu.»

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