Jorge Lorenzo über die Kollision mit Danilo Petrucci
Jorge Lorenzo (99) gegen Danilo Petrucci
Fünf Runden vor Schluss des Deutschland-GP überholte Danilo Petrucci in Kurve 1 Ducati-Werksfahrer Jorge Lorenzo, es ging um Platz 3. Das Manöver selbst war im Fernsehen nicht zu sehen, weil der Kameraumschnitt ungünstig war.
«Lorenzo verpasste die Linie, ich stach innen durch, er entschied sich aber wieder nach innen zu ziehen und berührte meinen Vorderreifen», schilderte Petrucci aus dem Team Alma Pramac Ducati das Manöver. «Er sah mich, und hat gar nicht erst versucht, das zu verhindern. Das hat uns eine Sekunde gekostet. Ohne diesen Zeitverlust hätte ich es vielleicht aufs Podium geschafft.»
Hinter dem überragenden Sieger und WM-Leader Marc Márquez (Repsol Honda) fehlten Petrucci im Ziel nur 0,6 sec auf Maverick Vinales und 1,1 sec gegenüber Valentino Rossi (beide Movistar Yamaha), welche die Ränge 2 und 3 belegten.
«Ich lag vorne, hatte aber keinen Grip», ließ Lorenzo den Moment Revue passieren. «Ich musste in der Kurve weitgehen und wollte anschließend so schnell wie möglich auf die Ideallinie zurück. Du fährst nicht die ganze Kurve außen, wo viel Dreck liegt. Von dort aus landest du auch schnell im Gras. Also ziehst du nach innen, sobald wie möglich – das ist normal. Ich machte etwas langsamer und zog nach innen. Der von hinten ankommende Fahrer muss wissen, dass der vordere früher oder später nach innen ziehen wird. Ich kann ja nicht für immer auf der dreckigen Linie fahren. Also muss er vorsichtig sein. Er war schneller als ich, es hätte andere Überholmöglichkeiten für ihn gegeben. Aber er sah eine Möglichkeit und nützte sie.»
Der Vorfall blieb ohne Folgen: Petrucci und Lorenzo kamen als Vierter und Sechster ins Ziel, in der WM-Wertung belegen sie die Ränge 7 und 6.