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Marc Márquez: Neuer Meilenstein – 100. MotoGP-Rennen

Von Manuel Pecino
Marc Márquez

Marc Márquez

Marc Márquez steht vor seinem 100. MotoGP-Rennen. Marc ist grossartig. Aber Valentino Rossi hatte bei seinem 100. MotoGP-Einsatz schon einen WM-Titel und 14 Siege mehr erobert.

Am 5. August wird Marc Marquez, der zu diesem Zeitpunkt 25 Jahre und 169 Tage alt sein wird, in Brünn/Tschechien seinen 100. Grand Prix in der Königsklasse fahren. Während dieser 100 Rennen hat Marc vier Weltmeistertitel und 40 GP-Siege errungen.

Das sind sicherlich beeindruckende Zahlen, aber wie steht er da, wenn man seine mit den ersten 100 GPs von Rossi, Lorenzo, Doohan oder Agostini vergleicht? Ist Márquez wirklich so spektakulär?

Trotz seiner Jugend gilt Weltmeister und WM-Leader Marc Márquez schon lange als Clubmitglied bei den Legenden der Geschichte des Motorradsports. Aber wenn man sein Alter und sein Können betrachtet, sieht seine Zukunft sogar noch vielversprechender aus – wenn das überhaupt möglich ist.

SPEEDWEEK.com hat Marc Márquez’ erste 100 Grand Prix in der «premier class» analysiert und seine Laufbahn mit den Karrieren von anderen Schlüsselfiguren im GP-Sport verglichen. In unserer Liste befinden sich nur Rennfahrer, die an mehr als 100 Rennen in der 500-ccm- oder in der MotoGP-Klasse teilgenommen und mehr als einen Weltmeistertitel gewonnen haben.

Wegen dieser Kritierien fanden Fahrer wie Kenny Roberts (55 GP-Rennen), Barry Sheene (87 Rennen), Wayne Rainey (95 Rennen) oder Mike Hailwood (59 Rennen und vier 500-ccm-Titel) keinen Platz in unserer Liste. Keiner dieser Fahrer hat die 100-Rennen-Marke in der Königsklasse geknackt. Das liegt daran, dass die Saisons zu ihren Zeiten noch weniger Rennen beinhalteten und die Karrieren von Rennfahrern allgemein kürzer waren.

2018 erleben wir Marcs sechste Saison in der MotoGP, seine elfte Saison in der Weltmeisterschaft insgesamt, wenn man seine Zeit in der 125-ccm-WM und in der Moto2 mitzählt.

Kenny Roberts senior war beispielsweise nur sechs Jahre in der Weltmeisterschaft, ähnlich wie Wayne Rainey, der sechs Jahre in der 500-ccm-Klasse und ein Jahr in der 250er-WM gefahren ist. Das 1980er-Jahre-Wunderkind Freddie Spencer, dessen Frühreife bis zur Ankunft Marquez’ im GP-Sport nicht vergessen wurde, nahm nur an 62 Rennen in der 500-ccm-Klasse teil. Insgesamt an 73, wenn man seine Saison in in der 250 ccm-WM 1985 und das Debüt in Zolder 1980 auf Yamaha mitzählt.

Aber vergessen wir die Ausnahmen und gehen wir zum Vergleich über.

Der grosse «Mino» Agostini ist der Fahrer an der Spitze unserer Liste an Gewinnern in den ersten 100 Rennen. Wir erklären dieses Privileg wie folgt: Von 1968 bis 1972 wurde Giacomo nur bei acht 500-ccm-WM-Rennen nicht als Sieger gefeiert.

Und in seiner ganzen GP-Karriere beendete «Ago» kein 500-ccm-WM-Rennen als Dritter. Das ist ein klarer Beweis, dass zu dieser Zeit der Level der Konkurrenz sehr niedrig war. Das erlaubte ihm, besonders auf der MV Agusta einen Erfolg nach dem anderen zu feiern.

Aber lassen wir eine Betrachtung der Rivalen, die jeder großartige Weltmeister hatte, aussen vor, weil man verschiedene Phasen der WMN ohnedies nicht mit anderen vergleichen kann. Schauen wir auf unsere Liste von Superhelden.

Begeben wir uns in die Ära von Champion «Ago nazionale» Agostini und ihre speziellen Umstände. Der erste Vergleich mit Márquez und seinen ersten 100 Rennen in der Königsklasse ist der explosive Rossi. Seit damals ist so viel Zeit vergangen, dass sogar diejenigen, die diese Ära miterlebten, beinahe vergessen haben, wie die ersten 100 Siege von Valentino zustande kamen. Als Rossi seinen 100. Grand Prix bestritt, hatte Valentino schon einen WM-Titel und 14 Siege mehr als Marc heute in der Tasche.

Noch ein beeindruckender Fakt zu Rossis 100. GP: 78,28 Prozent aller Rennpunkte gingen an ihn.

Márquez hat dden Nachetil, dass er nie mehr als sechs Rennen pro Saison gewann, ausser 2014, seinem zweiten Jahr in der MotoGP.

Ein fantastisches Jahr, in dem der Rekord für die höchste Anzahl an Siegen in einer Saison gebrochen wurde: 13. Hätte Marquez so weitergemacht, wären seine Zahlen viel höher.

Ein weiterer Fahrer, der im Vergleich auftaucht, ist Mick Doohan. Der fünffache Weltmeister aus Australoien erreichte die 100-Rennen-Marke vor 1997; eine Saison, in der er zwölf Siege eingefahren hat. Dieser Rekord war ungeschlagen – bis Marc kam.
Marquez ist auch der jüngste Fahrer in diesem Vergleich, was zeigt, wie viel jünger die Fahrer generell werden. Agostini fuhr sein 100. Rennen im Alter von 33 Jahren, Lorenzo war 26 und Márquez erreicht diesen Meilenstein bereits im Alter von 25 Jahren.

Mit Weltmeisterschaften, die 19 Rennen beinhalten (und von 2020 an werden es wohl 20 Rennen pro Saison), wird Márquez bald die Möglichkeit haben, noch näher an die größten Helden aller Zeiten heranzukommen.

Den Platz auf dieser Liste verdient er schon lange.

Der nächste Meilenstein, der 150. Grand Prix, könnte in zwei Jahren erreicht werden. Wen wird er bis dahin noch überholen?

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