Crutchlow & Co.: Wie sich die MotoGP-WM veränderte
Cal Crutchlow vor Valentino Rossi
Bei einer neuen Ausgabe von #AskTheRider wurde auf der offiziellen MotoGP-Facebook-Seite eine interessante Frage an die MotoGP-Piloten Andrea Dovizioso, Jack Miller, Pol Espargaró, Cal Crutchlow und Scott Redding gestellt. Was hat sich verändert, seit Ihr in die MotoGP-Klasse gekommen seid?
Den Anfang machte Ducati-Pilot Andrea Dovizioso: «Für mich fand von 2008 bis heute ein großer Wandel in der MotoGP-Klasse statt. Wenn wir über die Maschine sprechen, dann macht die Elektronik den Unterschied. Die Elektronik ist nun komplett anders als 2008. Damals gab es schon eine Elektronik, aber die Arbeit daran war recht einfach. Nun fahren wir die Motorräder auf eine ganz andere Weise.»
«Der Speed hat sich verändert», erklärte Jack Miller, der 2015 in die MotoGP-Klasse kam. «Wir gingen von 300 km/h auf ein paar Strecken zu 300 km/h auf fast jeder Strecke. Sogar oft weit über 300 km/h. In Mugello erreichen wir 375 km/h. Die Technologien haben sich in jedem Jahr verbessert. Es ist unglaublich, diese Entwicklung zu sehen. Die Rennen sind auch viel enger. Als ich damals die Rennen sah, gab es nur in den ersten Runden einen ordentlichen Kampf. Nun sieht es aus, als würde ein Moto3-Rennen stattfinden. Aber das bei 350 km/h.»
KTM-Pilot Pol Espargaró verriet, was für ihn den größten Unterschied ausmacht. «Die Technologie der Motorräder. Die Schräglagen sind nun viel größer. Das ist wohl die deutlichste Veränderung in den letzten Jahren. Wenn man sich die Haltung der Fahrer ansieht, lehnen sie sich nun viel weiter über die Maschine. Früher war das Bike unten und der Körper oben in den Kurven. Nun ist das Bike weiter oben als der Körper. Das komplette Gegenteil.»
«Als der Wechsel von 800 auf 1000 ccm kam, veränderten sich die Bikes von einem roboterartigem Fahrverhalten zu einem ganz anderen Charakter. Die 800-ccm-Maschine war für mich sehr schwer zu fahren, denn ich konnte meinen Fahrstil nicht einsetzen», berichtete Cal Crutchlow. «Seit zwei oder drei Jahren geht es in den Rennen auch viel enger zu. Das ist großartig für uns und für die Fans. Und großartig für die Medien. Die Fahrer würden manchmal gerne voraussehen können, was im Rennen passiert. Aber das geht nicht.»
Für Aprilia-Werkspilot Scott Redding machen die Fans den größten Unterschied. «Die Fans sind nun viel leidenschaftlicher, aber in den letzten Jahren haben sich Buhrufe eingebürgert, wogegen ich mich deutlich ausspreche, denn wir Fahrer riskieren ständig unser Leben.»