Valentino Rossi: «Das Bike ist immer das gleiche»
Valentino Rossi fhr auch in Aragón hinterher
In Aragón war es bereits lange vor dem Erlöschen der Startampel klar, dass Valentino Rossi auch an diesem Wochenende wieder nichts mit dem Kampf um die Plätze auf dem Podium zu tun haben würde. Nur Startplatz 18 für den Italiener, der aktuell Dritter der WM-Wertung ist. Vier seiner insgesamt sieben WM-Titel in der premier classe holte Rossi mit Yamaha, der letzte liegt allerdings schon neun Jahre zurück.
Momentan zeigt Rossi Galgenhumor angesichts der Situation, dass bei dem japanischen Hersteller seiner Meinung nach alles viel zu langsam vorwärtsgeht. «Meine Motivation, schnell zu sein, bestand darin, das Rennen so schnell wie möglich zu beenden», meinte Rossi nach dem Rennen in Aragón, in dem seine YZR-M1 erneut nicht mit der Konkurrenz von Honda, Ducati und Suzuki mithalten konnte und wo auch Aleix Espargaró auf seiner Aprilia RS-GP deutlich schneller war.
Yamaha müsse einen ähnlichen Schritt machen wie 2004, Rossis erstem Jahr bei den Japanern, in dem er eine sieglose Durststrecke von 18 Rennen der blauen Bikes beenden konnte und am Ende Weltmeister wurde. Die Änderungen, die damals in der Rennabteilung vorgenommen wurden, halfen Yamaha, das seit 1992 mit Wayne Rainey in der Königsklasse nicht mehr gewonnen hatte, die nächsten zwei Titel und sechs Titel in neun Jahren zu holen.
Ähnliche Neuordnungen wünscht sich Rossi auch jetzt, außer bei den Fahrern, da er der Ansicht ist, dass das Problem weder bei ihm noch bei Maverick Viñales liegt. Beide hätten mehr als genug Talent gezeigt, wenn die M1 ihre Aufgabe erledigt hätte. Auch weder Silvano Galbusera, Ramón Forcada noch die anderen Mitglieder der Boxencrew seien verantwortlich für die mageren Ergebnisse. Rossi hat eine ganz klare Vorstellung, wo das Problem von Yamaha liegt: in Japan.
«Die Hardware ist das Problem und wir brauchen etwas Hilfe aus Japan, aber wir haben das in diesem Jahr bereits x-Mal gesagt», sagte Rossi auch vor dem Rennen in Spanien und meinte, es ginge nicht darum, dass das Bike in Aragon schlechter geworden sei, sondern dass die Strecke schwieriger sei und so die bestehenden Probleme vergrößere.
Ein großes Problem im Team sei ein völliger Mangel an Motivation, glaubt Rossi auch, da man schon vor einem Wochenende wisse, dass man kaum mit der Konkurrenz von Honda, Ducati oder Suzuki werde mithalten können. Zu diesem Mangel an Motivation trägt in den Augen des Italieners auch bei, dass es aus Japan keine Neuigkeiten gibt, da dort über die Entwicklung des neuen Motorrads absolutes Stillschweigen herrsche.
«Wir wissen nicht, was in Zukunft mit dem neuen Projekt passieren wird. Hoffentlich tun sie etwas, um das Motorrad zu verbessern, denn wir haben viele Probleme», so Rossi. «Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Projekt ist, und wir reden schon lange über das gleiche Problem und am Ende ist das Bike immer das gleiche.» Diese Art der Geheimhaltung sei aber wohl nicht Yamaha-spezifisch, glaubt er. «Ich denke, das ist in Japan allgemein so.»
Trotz aller Probleme und Frustration wird Valentino Rossi nicht müde immer und immer wieder an Yamaha zu appellieren, endlich die Probleme anzugehen. Wenn die Lösungen in den nächsten zwei Jahren nicht gefunden würde, wäre das nicht mehr sein Problem meinte der 39-Jährige bereits.