MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Lorenzo vs. Márquez: Frieden via Telefon

Von Johannes Orasche
Jorge Lorenzos Horrorsturz in Aragón

Jorge Lorenzos Horrorsturz in Aragón

Die spanischen MotoGP-Streithähne und künftigen Honda-Teamkollegen Jorge Lorenzo und Marc Márquez haben nach einem Telefonat Frieden geschlossen.

Die Wut von Aragón-Polesitter Jorge Lorenzo gegen seinen Landsmann, Weltmeister Marc Márquez, hielt nach dem turbulenten Aragon-Wochenende nicht lange an. Zur Erinnerung: Márquez hatte Lorenzo unmittelbar nach dem Start im Motorland etwas nach außen gedrängt. Auf der schmutzigen Linie flog der Ducati-Star in Kurve 1 per Highsider ab. Lorenzo erlitt beim Abflug eine Luxation der rechten großen Zehe und einen Bruch des zweiten Mittelfußknochens.

Am Montag wurde Lorenzo ein eigens gefertigter Stützschuh zur Schonung angepasst. Für den Donnerstag war ein weiterer medizinischer Check des immer noch recht stark geschwollenen rechten Fußes geplant. Wie jetzt bekannt wurde, hat sich Marc Márquez ebenfalls bereits am Montag nach seinem fantastischen Sieg in Aragón telefonisch beim lädierten Lorenzo gemeldet.

Dieses Gespräch soll sehr bereinigend gewesen sein. «Marc hat sich interessiert, wie es mir geht und das ehrt ihn sehr», teilte Lorenzo mit und berichtete seinen Fans sogar via Social Media vom Anruf seines prominenten Landsmannes. «Ich habe Marc auch meine Sichtweise des Zwischenfalls geschildert. Alles was mal bergab geht, muss auch wieder nach oben gehen. Das ist jetzt mein einziger Gedanke», erklärte Lorenzo.

Márquez gab seinerseits Lorenzo auch noch mit auf dem Weg: «Erhole dich schnell, wir sehen uns in Thailand.» Am vergangenen Mittwoch trainierte Lorenzos bereits wieder trotz des Stützstrumpfes unter Anweisung seines Fitness-Coaches in seinem bevorzugten Caldea-Ressort in Andorra an den Geräten für die Oberkörpermuskulatur.

Dennoch ist in den sozialen Medien wieder eine muntere Diskussion über die Gestaltung der Streckenbegrenzungen entbrannt, an der sich auch Lorenzo mit Eifer beteiligt. Fakt ist: Wäre die Auslaufzone in Aragón mit Kies gefüllt oder begrünt, wäre Márquez für sein forsches Anbremsen in Kurve 1 wohl selbst bestraft worden, denn der Repsol-Honda-Pilot nutzte den gesamten lackierten Grünstreifen, um überhaupt den Kurvenradius zu schaffen.

Lorenzo selbst ist gegen Auslaufzonen aus Schotter oder Gras, erinnert aber in der Diskussion mit den Fans daran, dass bereits eine minimale Bewegung oder ein Zucken von nur zwei Zentimetern am Start mit einer Durchfahrtsstrafe geahndet wird.

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