Valentino Rossi: Machtkampf gegen Maverick Viñales?
Wird der Kampf zwischen Valentino Rossi und Maverick Viñales härter?
In der MotoGP-Saison 2018 trennen Valentino Rossi und Maverick Viñales vor dem letzten Saisonrennen gerade mal zwei WM-Punkte. Bei der Anzahl der Siege liegt der Spanier mit 1:0 vorne, nachdem Rossi seine größte Chance des Jahres auf die oberste Stufe des Podiums in Malaysia durch einen Sturz vier Runden vor Schluss vertan hat. Viñales hatte dagegen in Australien den ersten Sieg für Yamaha nach 25 sieglosen Rennen und seinen persönlich ersten seit Le Mans 2017 geholt.
Valentino Rossi war nach dem Sturz in Sepang am Boden zerstört, Viñales verpasste das Podium als Vierter nur knapp. Hat der Kampf der Generationen bei Yamaha bereits begonnen und muss Yamaha schön langsam an die Zeit nach Valentino Rossi denken? Ex-Rennfahrer Neil Hodgson glaubt, das sei vielleicht eine gute Idee.
«Vor dem Rennen in Australien murmelte Vinales etwas, dass er mehr von Yamaha wollte», sagte Hodgson gegenüber Express Sport. «Es scheint so, als hätten sie die ganze Zeit vielleicht zu wenig auf ihn gehört. Das überrascht mich, weil sie ein großer Hersteller sind. Man sollte denken, dass sie in der Lage wären, beiden Motorräder gleichermaßen herzurichten.»
Beide Fahrer sollten in der Lage sein, unterschiedliche Chassis zu fahren, die ihrem jeweiligen Fahrstil entsprechen, betonte der Superbike-Champion von 2003. «Vielleicht wird das in diesen Winter passieren. Man wird vielleicht einen größeren Unterschied sehen, wie sie wollen, dass sich das ihr Bike anfühlt und funktioniert. Das Problem liegt nur beim Motor. Ich schätze, da werden sie die gleiche Konfiguration wählen müssen. Das könnte die Dinge kompliziert machen.»
Unabhängig von seinen Ergebnissen ist und bleibt Valentino Rossi ein Magnet in der MotoGP-WM. Der 39-Jährige ist siebenmaliger Champion in der Königsklasse und eine Ikone des Sports. Yamaha müsse daher auf alle Fälle Vorsicht walten lassen, sollten die Verantwortlichen langfristig mehr auf seinen 23-jährigen Teamkollegen setzen wollen, warnt Hodgson.
«Sie müssen die Situation sorgfältig managen, aber ich bin sicher, dass sie sich dessen bewusst sind», ist der Brite sicher. «Das ist es, was sie dieses Jahr während der sieglosen Dürreperiode wohl getan haben. Man muss alles analysieren. Was machen wir falsch und wie können wir uns verbessern? Das könnte einer der Bereiche sein, über den sie nachdenken könnten.»
Sicher sei jedenfalls eines: Yamaha dürfe sich keinesfalls nur auf Valentino Rossi konzentrieren, betonte der 44-Jährige. «Ich habe Viñales nicht gehört – und er hat es uns nicht gesagt – aber wenn er mit der Entwicklung des Motorrads unzufrieden ist, weil es auf Rossi ausgerichtet ist, dann ist das etwas, das man angehen muss.»