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Alex Hofmann (ServusTV): «Rossi hat extreme Geilheit»

Von Ivo Schützbach
Am 16. Februar feierte Valentino Rossi seinen 40. Geburtstag, 2019 fährt der Italiener seine 19. Saison in der Königsklasse. «So lange muss man erst mal durchhalten», meint ServusTV-Experte Alex Hofmann.

Seit 2009 hat Valentino Rossi keinen WM-Titel mehr gewonnen, er macht aber nach wie vor viel der Faszination MotoGP aus. «Die Fragen über Valentino Rossi kann man im Winter seit acht Jahren wiederholen», sagt Ex-MotoGP-Pilot Alex Hofmann. «Der Doctor hat nicht mehr den höchsten Speed, die Generation Lorenzo und Marquez ist auf die Runde schneller. Was der Doctor hat, ist eine extreme Geilheit auf MotoGP, aufs Rennen fahren, aufs Risiko. Er hat eine wahnsinnige Erfahrung und normalerweise auch eine extreme Konstanz, die ihn jedes Jahr für ein paar Siege gefährlich macht. Und immer, um um die WM zu fahren. Das hat sich seit acht Jahren nicht geändert und das wird sich auch dieses Jahr nicht ändern. Wenn Yamaha zusammen mit Vinales, Michelin und den Technikern das Bike so hinkriegt, dass die jedes Wochenende ums Podium fahren können, dann wird der Doctor das tun.»

Hofmann arbeitet 2019 seine vierte Saison als Experte für den zum Red Bull Media House gehörenden österreichische Privatsender ServusTV, der bis inklusive 2023 die Live-Rechte für die MotoGP-Weltmeisterschaft für Deutschland und Österreich erworben hat. Ab dem Saisonauftakt am 10. März in Katar wird mit enormem Aufwand von den Rennen berichten.

«Rossi wird vielleicht einmal der Schnellste in Assen in sein oder in Mugello, das wird sich auf zwei oder drei Rennen reduzieren», ist der 38-Jährige überzeugt. «Aber er wird da sein, viele Punkte machen und am Ende des Jahres irgendwo in den Top-3 sein – wie jedes Jahr.»

Dass Rossi seit zehn Jahren titellos ist, muss Yamaha angelastet werden? «Das ist kein Versagen», unterstreicht Hofmann. «Nimm das Paket Marquez und Honda, da sehe ich die Stärke auch nicht nur bei Honda, sondern eher bei Marc Marquez. Er hat die letzten fünf Jahre extrem viel aus diesem Paket rausgeholt, da kann er gerne einen Drink mehr auf sich als aufs Bike nehmen. Weil er den Unterschied gemacht hat. So einen Unterschied wie Marquez macht Valentino nicht mehr. Aber Vale ist schnell genug, um jedes Jahr zu siegen und um fast jedes Wochenende aufs Podium zu fahren, wenn das Paket passt und er sich wohlfühlt. Das ist die große Frage: Passt es? Fühlt er sich wohl? Werden wir weiterhin sehr viel Spaß mit ihm haben? Marquez, Lorenzo, Vinales – wenn die 100-prozentig drauf sind, sind sie zumindest auf die Runde einen Tick schneller. Das ist schon einige Jahre so und wird sich bis auf Ausnahmen nicht ändern. Trotzdem ist es gut, dass er uns auch mit 40 erhalten bleibt. Der Bursche bringt so viele Fans und Leidenschaft in die MotoGP-WM, er würfelt den Laden auch weiterhin durcheinander. Entweder selbst oder mit seiner Academy, mit seinen nachgezüchteten Nachwuchs-Rossis wie Morbidelli oder Bagnaia, den ich extrem hoch einschätze.»

Hofmann abschließend: «Valentino hat eine fantastische Karriere gehabt. Er war nicht viel verletzt und hat immer viel Geld verdient, aber das muss man erst mal durchhalten. Er hat brock drauf, er findet das geil und verbringt seine Wochenenden lieber auf der Rennstrecke und kämpft mit den jungen Hunden um die Wette, als irgendwo auf den Bahamas zu liegen.»

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