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Stefan Bradl: Wie sieht er die Aufgabe bei ServusTV?

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Stefan Bradl wird in diesem Jahr bei ca. zehn Grand Prix als Experte bei ServusTV auftreten. Wie sieht er seine Aufgabe als Experte? Wie bereitet er sich darauf vor?

Für Stefan Bradl beginnt die GP-Saison am kommenden Wochenende als Experte bei ServusTV. Der österreichische Privatsender besaß die Live-TV-Rechte in den letzten drei Jahren nur für Österreich, jetzt kommt Deutschland neu dazu, das Signal wird über Satellit auch in die Schweiz ausgestrahlt. Es werden alle Qualifyings und Rennen im Free-TV im Full HD übertragen, die TV-Werbung kommt während der Rennen im Splitscreen. das Freitag-Training udn das FP3 Samstagfrüh zeigt ServusTV nicht. Das findet nur in einem Online-Stream statt, aber nur für die österreichischen Zuseher. Die deutschen Online-TV-Rechte hat die Dorna für sich behalten.

Insgesamt wird Bradl an ungefähr zehn Grand Prix für ServusTV kommentieren. «Wir haben das bisher einmal grob durch gerechnet. In Katar sind wir On-air-Leute sowieso beim Auftakt alle dabei, danach mache ich Austin. In Jerez fahre ich wahrscheinlich selber mit einer Wildcard, aber Le Mans bin ich für Servus im Einsatz. Mugello und Barcelona sind noch nicht sicher. Assen und Sachsenring mache ich für ServusTV, im Brünn werde ich wieder selber fahren. In Misano ist noch ein Fragezeichen, Aragón mache ich fürs Fernsehen, Valencia auch. Und es sieht so aus, als würde ich im Herbst auch zwei der vier Übersee-Rennen machen. Die Aufteilung wird noch besprochen. Sepang werde ich nicht machen können, weil wir zu diesem Zeitpunkt einen HRC-Test in Europa geplant haben.»

Stefan Bradl hält sich über die jüngsten Ereignisse im GP-Sport durch den Konsum von Online-Plattformen auf dem Laufenden.

«Außerdem haben wir in den letzten Wochen etliche Telefonkonferenzen gehabt und uns getroffen und zusammengesetzt, wir haben relativ ausführlich über das Projekt MotoGP für den deutschen Markt gesprochen. Groß vorbereiten kann ich mich auf Katar nicht. Aber ich war bei den Malaysia-Tests dabei, ein gewisses Grundwissen habe ich schon. Und dann versuche ich, Infos zu sammeln, welche Neuigkeiten es gibt», schildert Bradl. «Wenn ich mich erinnere an die Zeit, in der ich noch alle Grand Prix daheim im Fernsehen angeschaut habe, bei Eurosport, Sport 1 und so weiter, dann ist das alles kein Vergleich zu dem Aufwand, den ServusTV betreibt. Welche Manpower dieser Sender zu den Grand Prix schickt und wie ernst er dieses Recht nimmt, das wird sehr professionell gemacht. Das hat alles Hand und Fuß.»

Wie sieht Bradl seine Aufgabe als Experte im Team von ServusTV? «Es gibt diese Hardcore-Fans, die natürlich schauen, dass sie am Freitag auch das FP1 und FP2 komplett mitkriegen. Denen brauch' ich nicht erklären, dass es pro Wochenende drei verschiedene Hinterradmischungen gibt. Oder zwei hinten und drei vorne, je nach Wochenende. Ich kann als Aktiver halt erzählen, was in der Elektronik drinsteckt und so weiter. Es ist zum Beispiel gut, wenn das Qualifying gelaufen ist und ich auf die aktuelle Situation eingehen und meine Eindrücke abliefern kann. Da habe ich immer Gesprächsstoff. In Österreich habe ich 2018 erstmals auch selber Interviews geführt, das war für mich Neuland. Und dazu gibt es neue Zuschauer, denen muss man das MotoGP-Konzept vielleicht von Grund auf erklären. Aber das mache ich ja nicht allein, wir haben ein starkes Team.»

Andrea Schlager und Eve Scheer teilen sich die Aufgabe der Presenterinnen, Bradl und der Österreicher Gustl Auinger (fünffacher 125-ccm-GP-Sieger) treten abwechselnd als Experten auf. In der Kabine kommentieren Christian Brugger und Alex Hofmann.

Bradl: «In Katar geht es für Servus TV zuerst einmal darum, dem neuen deutschen Fernsehpublikum das Produkt MotoGP zu erklären und in die deutschen Wohnzimmer zu bringen. Wir wollen zeigen, wie so ein GP-Wochenende bei ServusTV abläuft und was mir alles machen. Wir wollen jetzt einmal so einen Grand Prix gemeinsam über die Bühne bringen. Wir sind mit der kompletten Man- und Frauenpower vor Ort. Ich bin also nicht der Einzeldarsteller.»

Kann Stefan Bradl die 22 Fahrer der elf MotoGP-Teams auswendig? «Wenn das einer von mir verlangt, täte ich es hinkriegen», behauptet er.

Wer fährt also für Avintia Ducati? «Tito Rabat. Und der Zweite ist Karel Abraham», kommt die Antwort fast wie aus der Pistole geschossen.»

Und wie sieht das Aufgebot von Petronas-Yamaha aus? «Die fahren mit Quartararo und Morbidelli. Ich habe mir doch die Liste in Sepang jeden Tag angeschaut, als ich mitgefahren bin. Und natürlich hole ich mir jeden Tag mit dem Smartphone Infos aus dem Internet.»

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