Cal Crutchlow: «Ich hätte eine Sonnenuhr gebraucht»
Natürlich hat sich Cal Crutchlow mit der LCR-Honda für das FP1 am ersten Trainingstag zum Katar-GP auf dem Losail Circuit mehr ausgerechnet als den 13. Platz, noch dazu wurde er von seinem, jungen Teamkollegen Takaaki Nakagami (Platz 12) besiegt. Crutchlow büsste 1,072 sec auf die Bestzeit von Marc Márquez ein, die ersten acht Fahrer blieben innerhalb von 0,987 sec.
Bei den Top-Speed-Werten musste sich Cal nicht beschweren: Marc Márquez schaffte 351,7 km/, Miller 351,6 km/h. Dann folgte Cal Crutchlow mit 350,7 km/h. Rossi brachte seine Yamaha auf 343,0 km/h. Damit lag er auf Rang 16 dieser Speed-Tabelle. Die beste KTM mit Pol Espargaró tauchte auf Platz 11 auf – mit 344,7 km/h. Aber Viñales kam sogar nur auf den letzten Platz – seine M1 wurde mit kümmerlichen 337,1 km/h gemessen.
«Ich hätte in den Top-Ten sein sollen», gab der Brite zu. «Ich habe meine eigenen Fehler gemacht. Ich habe im FP2 zwei weiche Reifen verwendet. Mit dem ersten habe ich im Turn One einen massiven Fehler gemacht, trotzdem bin ich 1.54,4 min gefahren. Dann dachte ich, ich nehme noch einen frischen Reifen, mache einen fehlerlosen ersten Sektor und erziele eine Spitzenzeit. Ich hatte also noch drei Runden und fabrizierte drei weitere Fehler in drei unterschiedlichen Kurven. Es ging irgendwie nicht schneller. Ich war zu verbissen und bin schlecht gefahren. Ich hätte eine Sonnenuhr gebraucht, um meine Zeit zu messen... Aber Crew-Chief Beefy sagte zu mir: ‚Wenn ich ehrlich bin, vor drei Monaten haben wir wegen des Knöchelbruchs nicht erwartet, dass wir hier mit dir am Start stehen werden.‘ Das fasst unsere Situation gut zusammen.»
Crutchlow: «Bei den Tests hatten wir kein Motorrad für schnelle Runden, es fehlte mir einfach das nötige Gefühl zum Bike. Gestern habe ich gepusht, das fühlte sich gut an, das Feeling ist also zurück.»
Was hat sich nach dem FP1 geändert, in dem Crutchlow 17. war? «Auf einem Motorrad hatte ich vom zweiten Run weg ein viel besseres Gefühl als auf dem anderen. Ohne Fehler hätte ich sicher 1:53 statt 1:54,4 min fahren können. Aber so schnell wie Marc hätte ich nie fahren können, er war unglaublich stark unterwegs. Unsere Motorleistung ist sehr gut. Honda hat in diesem Bereich erstklassige Arbeit geleistet. Aber ich brauche ein noch besseres Feeling.»
«Der Test hier vor zwei Wochen war komplette Zeitverschwendung für mich. Wir müssen die Abstimmung also jetzt beim Grand Prix machen», sagt Crutchlow. «Ich muss versuchen, im FP3 bei Tageslicht schlneller zu fahren, denn es ärgert mich, wenn ich im Q1 mitfahren muss. Ich will direkt ins Q2, also nach dem FP3 in den Top-10 sein.»
FP2 MotoGP, Katar, 8. März:
1. Marc Márquez, Honda, 1:53,380 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,474 sec
3. Jack Miller, Ducati, + 0,528
4. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,673
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,774
6. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,876
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,895
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,940
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,987
10. Joan Mir, Suzuki, + 1,022
11. Jorge Lorenzo, Honda, + 1,048
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,064
13. Cal Crutchlow, Honda, + 1,072
14. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,421
15. Tito Rabat, Ducati, + 1,652
16. Pol Espargaró, KTM, + 1,673
17. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,757
18. Johann Zarco, KTM, + 2,032
19. Andrea Iannone, Aprilia, + 2,052
20. Miguel Oliveira, KTM, + 2,255
21. Karel Abraham, Ducati, + 2,274
22. Hafizh Syahrin, KTM, + 3,057
23. Bradley Smith, Aprilia, + 3,454