Alberto Puig: «Die Honda-Ingenieure schlafen nicht»
Alberto Puig
Repsol-Honda-Teamprinzipal Albert Puig wollte gegenüber den Journalisten am späten Donnerstagabend in Las Termas/Argentinien nicht auf die Frage eingehen, ob Honda mit ihrem neuen Hinterradflügel bei MotoGP Technical Director Danny Aldrige abgeblitzt sei. Er darf deshalb beim Argentinien-GP nicht eingesetzt werden. Das war durchgesickert und zumindest der Stand am Abend vor dem ersten Training. Aber hinter den Kulissen wird heftig diskutiert und gestritten.
Besteht die Möglichkeit, dass Honda bald einen Spoiler unterhalb der Schwinge nach dem Muster von Ducati einsetzt? Puig: «Im Moment haben wir diese Möglichkeit nicht. Honda ist eine Firma, deren Ingenieure immer nachdenken und entwickeln. Derzeit überlegen wir, was die beste Lösung ist. Natürlich schlafen wir nicht. Aber für den Augenblick sieht unser Motorrad so aus wie in Katar.»
Wie gefällt Puig das Urteil des MotoGP Court of Appeal, der das heftig umstrittene «device» an der Ducati GP19 erlaubt hat? Ist das eine gute Situation für Honda? «Wir sind froh, dass wir den Protest und dann den Einspruch gegen die erste Entscheidung gemacht haben», betont Alberto Puig. «Denn was wir da bei Ducati gesehen haben, entsprach nicht dem Reglement. Aber wir anerkennen das Urteil. Wir sind trotzdem glücklich, dass wir als Hersteller unsere Meinung zu diesem Thema kundtun konnten.»
Ducati-Renndirektor Gigi Dall’Igna ärgerte sich, weil er beim Berufungsgericht Details seiner Forschungen auf den Tisch legen musste – vor den neugierigen Augen der Gegner. Kann Honda jetzt vom Ducati-Knowhow profitieren?
«Ich glaube nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns Ducati irgendetwas Wichtiges gezeigt hat», meint Puig. «Honda und die anderen drei Hersteller, die protestiert haben, hatten ja längst ihre eigenen Erkenntnisse zu diesem Teil.»
Wird Jorge Lorenzo, der in Katar verletzungsbedingt nur auf Platz 13 landete, in Argentinien wieder im Vollbesitzer seiner Kräfte sein? Puig: «Wir werden sehen. Wir hoffen es. In Katar war es für ihn ziemlich schwierig nach diesen Stürzen. Jetzt sieht er fröhlicher aus; ich denke, er ist fitter als in Doha. Wir rechnen damit, dass er einen weiteren Schritt nach vorne macht. Ich bin neugierig, welche Leistung er hier zeigen kann.»