Flügel-Theater: Honda hat Spoiler homologieren lassen
Honda will im FP3 auch mit dem Spoiler vor dem Hinterrad antreten
Das Theater um den umstrittenen Hinterradflügel nimmt kein Ende. Am Donnerstag wollte Honda in Argentinien so einen an der Schwinge angebrachten Spoiler homologieren lassen. Auf die Frage von Technical Director Danny Aldridge, zu welchem Zweck der Spoiler diene, entgegneten die HRC-Manager Alberto Puig und Takeo Yokoyama: «Er erzeugt Downforce.»
Daraufhin wurde der Spoiler für das Freitagtraining verboten. In den Aerodynamik-Guidelines heisst es nämlich: Der Flügel darf nicht mit der vorrangigen Absicht angebaut werden, dass er einen aerodynamischen Effekt erzielt. Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna erklärte am Donnerstag wie vor dem Berufungsgericht, die erzeugte Downforce betrage nur 3 bis 4 Newton-Gramm bei 180 km/h. Aber der Hinterreifen werde um durchschnittlich 7 Grad abgekühlt. Und das sei der Hauptgrund für die Verwendung des Hinterradflügels, den sich Ducati in Valencia 2018 bei Yamaha abgeschaut hat. Dort wurde er als «Wasserabweiser» definiert. Deshalb hat Yamaha auch nicht in die Protestflut von Honda, Suzuki, KTM und Aprilia eingestimmt.
Nach 24 Stunden Bedenkzeit marschierten Puig und Yokoyama gestern wieder zum Technical Director und erzählten ihm quasi, man habe sich geirrt, der Flügel unter der Schwinge habe die vorrangige Aufgabe, den Hinterreifen zu kühlen. Nach dieser etwas geschwindelten Erklärung bekam Honda grünes Licht für den neuen Spoiler.
Die Konkurrenz fragte sich dann, ob die Repsol-Honda-Piloten im soeben laufenden FP3 in Las Termas mit dem Spoiler auf die Strecke gehen. Aber er war weder beim World Champion Marc Márquez noch bei Lorenzo oder Crutchlow zu sehen.
Suzuki und Aprilia wollen so einen Spoiler beim Texas-GP auf die Strecke bringen.