Danilo Petrucci: «Ich wollte meine Saison beenden»
Danilo Petrucci
Ducati-Star Andrea Dovizioso kommt mit 54 Punkten, drei mehr als der Zweite Valentino Rossi (Yamaha), zum MotoGP-Event in Jerez, im südlichsten Zipfel Spaniens. Teamkollege Danilo Petrucci ist mit 30 Punkten zwar Gesamtfünfter, hatte bezüglich Rennsiegen bislang aber nichts mitzureden. Wie er das ändern will.
Danilo, in Texas hast du gesagt, dass du dich auf die Rennen in Jerez und Le Mans freust, weil diese Strecken besser zu deinem Fahrstil auf der Ducati passen sollten. Dann lief es mit Platz 6 aber besser als erwartet?
Das ist richtig, was die Punkteausbeute betrifft. Ich verlor aber beinahe eine Sekunde pro Runde auf den Ersten, das ist nicht gut. Ich ging mit dem Wissen in das Wochenende, dass wir einige Schwierigkeiten haben werden. Wir hatten Probleme, konnten sie aber lösen – aber erst für das Rennen. Schon in Katar und Argentinien musste ich dafür bezahlen, dass ich weit hinten starten und anschließend die Reifen zu hart rannehmen musste, um nach vorne kommen und um einen Podestplatz kämpfen zu können.
Für Texas nahm ich mir vor, während der ersten Runden ruhig zu bleiben, dann war ich aber zu ruhig. Das ist nicht die richtige Art, ein Rennen anzugehen. Aus Punktesicht ein gutes Rennen, was alles andere betrifft aber nicht.
Weshalb bist du den Texas-GP zu ruhig angegangen? Kennst du dein Motorrad nicht gut genug?
In Argentinien war ich 24 Runden lang in Kämpfe verwickelt, deshalb hatte ich gegen Rennende nicht mehr genügend Hinterreifen übrig, um um einen Podestplatz kämpfen zu können.
In Austin war das Motorrad über die Wellen instabil, das Gefühl veränderte sich jede Runde. Ich suchte das Limit, wollte aber keinen Fehler machen. Ich wollte den Reifen zu Beginn nicht zu arg belasten, nur um an der Spitze dran zu bleiben und dann am Ende einzubrechen.
Ich habe zu viel nachgedacht und dadurch den Speed für die Top-5 verloren.
Jerez war immer eine problematische Strecke für Ducati: Wird euch der Test hier letzten November helfen?
Austin war das erste Wochenende, an dem ich wirklich in Schwierigkeiten war. Bei dem Test letztes Jahr in Jerez fuhr ich meine schnellste Rundenzeit, auch wenn die Bedingungen damals kühler und damit besser waren. Dieses Wochenende wird es heißer, ich weiß nicht, inwiefern uns das beeinflussen wird. Ich muss erst schauen, wie die neu asphaltierten Streckenabschnitte sind.
Im November fuhr ich mehr 1:38er-Runden als jeder andere, das war gut. Ich will dort anschließen, wo ich in Argentinien und Katar stand und um einen Podestplatz kämpfen. Das ist unser Ziel, auch wenn es nicht einfach wird.
Letztes Jahr zeigten Lorenzo und Dovizioso bis zu ihrem Sturz ein sehr gutes Rennen, ich verlor meinen Podestplatz erst in der letzten Runde an Iannone – nach einem sehr langen Kampf mit Valentino.
Letztes Jahr war nicht so schlecht, ich wurde Vierter. Das einzige Problem ist, dass die Erwartungshaltung dieses Jahr höher ist.
Letztes Jahr wollte ich nach den ersten drei Rennen meine Saison beenden, dieses Jahr war ich viel schneller, aber das war nicht genug, um in die Top-5 zu fahren. Damit ich das regelmäßig schaffe, muss ich zulegen.