Johann Zarco geläutert: Er verspricht KTM freien Kopf
KTM-Werksfahrer Johann Zarco
«Auch wenn mein Saisonstart sehr schwierig war, fühle ich viel positive Energie meiner Fans», erzählte KTM-Werksfahrer Johann Zarco am Donnerstagnachmittag. «Sie unterstützen mich, sagen mir, dass ich es kann, und dass sie mir Vertrauen schenken.»
Der Franzose wurde nach dem letzten Rennen in Jerez von KTM-Chef Stefan Pierer heftig kritisiert. Sieben Punkte aus vier Rennen und negative Kommentare über das Motorrad sind nicht, was sich der österreichische Hersteller von Zarco erhofft hat. Er soll auf Augenhöhe mit Pol Espargaró fahren und ihn antreiben, doch der Spanier hat bereits dreimal so viele Punkte!
«Ich habe nach dem Rückflug vom Jerez-Test von den Aussagen von Stefan Pierer gehört», bemerkte Zarco. «Ich habe seither nicht mit dem KTM-Chef gesprochen. Aber Pit Beirer hat mir versichert, dass Herr Pierer am Freitag in Jerez ziemlich geladen war. Denn ich habe keine netten Dinge über das Motorrad gesagt. Er konnte gar nicht anders antworten, als ihn die Medien auf meine Kommentare ansprachen, das ist sein Geld in diesem Projekt. Stefan hat eine starke Persönlichkeit: Wenn du ihn fragst, bekommst du eine Antwort. Ich war nicht traurig deshalb, ich weiß, wie es läuft. Jetzt blicken wir nach vorne. Wir werden das Motorrad weiterentwickeln und Schritt für Schritt verbessern. Und ich werde meine Fahrweise an die Bedürfnisse anpassen.»
Nach Jerez war das KTM-Team zwei Tage beim Testen, für den zweifachen Moto2-Weltmeister eine zusätzliche Belastung: «Testen ist interessant, da kannst du als Fahrer an dir arbeiten und viele Sachen am Motorrad probieren. Aber der Job als Testfahrer ist schwierig. Du kannst 20 Sachen probieren, von denen aber nur eine funktioniert – und darüber musst du glücklich sein.»
Zum bevorstehenden Le-Mans-Wochenende sagte er: «Wir haben weniger Nachteile, weil wir vor Jerez zwei Tage hier getestet haben. Das wird mir dabei helfen, schneller auf die richtige Pace zu kommen und näher an den Besten dran zu sein. Darauf möchte ich mein Wochenende aufbauen und ein gutes Ergebnis einfahren.»
Und ergänzte: «Ich muss lernen, in stressigen Zeiten in der Box ruhiger zu werden – Jean-Michel Bayle sollte da eine große Hilfe sein. Wir haben schon letztes Jahr über eine Zusammenarbeit gesprochen, ich brauchte aber Zeit, um mir darüber klar zu werden was ich brauche. Die Arbeit an mir wird auch dem Team zugutekommen. Mal sehen, wie es am Wochenende läuft. Das Wichtigste ist, dass wir uns an unsere Mission erinnern. Daran, was mein Job ist. Ich muss als Rennfahrer mein Bestes geben, nicht nur bei der Entwicklung oder als Testfahrer. Sobald mein Kopf frei ist, werde ich schneller. So wünsche ich mir das auch für die Rennwochenenden, selbst wenn ich mit dem Motorrad schwierige Zeiten durchmache.»
WM-Stand nach 4 von 19 Rennen: 1. Márquez, 70 Punkte. 2. Rins 69. 3. Dovizioso 67. 4. Rossi 61. 5. Petrucci 41. 6. Viñales 30. 7. Miller 29. 8. Nakagami 29. 9. Crutchlow 27. 10. Morbidelli 25. 11. Pol Espargaró 21. 12. Aleix Espargaró 18. 13. Quartararo 17. 14. Lorenzo 11. 15. Bagnaia 9.