MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sachsenring-GP: Weniger Grünstreifen, mehr Sicherheit

Von Günther Wiesinger
Auf Wunsch der Fahrer gibt es auf dem Sachsenring mehr Asphalt und Beton statt Wiesenstreifen am Pistenrand. Geschäftsführer Ruben Zeltner verrät Einzelheiten und lobt die vorbildliche Zusammenarbeit mit dem ADAC.

Der ADAC e.V. hat den Veranstaltervertrag für den Motorrad-GP von Deutschland mit der umstrittenen Sachsenring Rennstrecken Management GmbH im Frühjahr 2018 nach zwei von fünf geplanten Jahren gekündigt, weil die Sachsen ihren finanziellen Verpflichtungen bezüglich einer Bürgschaft in der Höhe von ca. 3,2 Millionen Euro nicht nachgekommen waren.

Danach gründete der ADAC mit dem ADAC Sachsen eine neue Promoter-Gesellschaft mit der Bezeichnung «Sachsenring Event GmbH», die jetzt den WM-Lauf in Hohenstein-Ernstthal bis zum Vertragsende 2021 ausrichten soll.

Die Beteiligten spüren den frischen Wind, die Geschäftspartner, Sponsoren und Namensgeber für die Tribünen loben die jetzt professionellen Ansprechpartner. Außerdem wurden inzwischen die vom Freistaat zugesagten 900.000 Euro in die Verbesserung der Infrastruktur investiert.

Ruben Zeltner, 2015 mit Gattin Petra deutscher Rallye-Meister auf einem Porsche GT3 und im Hauptberuf seit 1995 Geschäftsführer des Verkehrssicherheitszentrums Sachsenring, freut sich über die längst fällig gewesene Modernisierung der Motorsportarena.

«Safety-Officer Franco Uncini wollte haben, dass wir rechts bei Start/Ziel die Wiese, die sich zwischen Fahrbahn und Leitplanken befand, durch einen Asphaltstreifen austauschen. So stehen die Teammitglieder künftig bei Regen nicht mehr im nassen Gras und befördern keinen Dreck auf die Piste», erklärte Zeltner im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Bei der VW-Brücke nach der Karthallen-Kurve, also in der Kurve 8, wurde außen der Grünsteifen zwischen Rennstrecke und Kiesbett entfernt und durch Beton ersetzt. Der Beton wird noch grün gestrichen. Jetzt rutschen die Fahrer beim Verlassen der Fahrbahn dort nicht gleich im Gras aus. Dieser Betonstreifen ist den Berg hochgezogen worden. Ausgangs Sachsenkurve bis zur Queckenbergkurve, also bis zur Zielkurve hin, ist ebenfalls außen ein Streifen neu asphaltiert worden, aus Sicherheitsgründen. Auch dort befand sich vorher ein Wiesenstreifen. Dazu wurde die Zielkurve verändert, der Grünstreifen wurde rausgenommen, bergauf ist betoniert worden, damit die Fahrer, wenn sie mal über den ‚Kerb‘ rauskommen, nicht gleich in Sturzgefahr kommen.»

In der bei den MotoGP-Fahrern jahrelang umstrittenen Kurve 11 wurden keine baulichen Veränderungen vorgenommen. Dort wurde 2018 nichts mehr bestandet, seit Michelin geeignete Reifen für diese erste Rechtskurve nach 30 Fahrsekunden auf der linken Reifenflanke bereitstellt.

Zeltner (60) lobt die Zusammenarbeit mit dem ADAC Sachsen und der ADAC-Zentrale in München. «Das funktioniert super. Der ADAC Sachsen ist ja beim Fahrsicherheitszentrum Gesellschafter mit ca. 20 Prozent. Auch das Marketing, die Pressearbeit und die Kommunikation laufen jetzt wirklich gut und auf deutlich höheren Niveau. In Zukunft werden wir als Streckenbetreiber gemeinsam mit dem ADAC Sachsen nach dem Grand Prix am Tisch sitzen, wenn irgendwelche Forderungen entstehen. Für uns sind das ganze neue Konzept und die neue Konstellation ein Riesenvorteil. Wir haben jetzt kurze Wege und mit Dr. Oeser und Robert Dorn eine einwandfreie Zusammenarbeit. Das funktioniert jetzt als Einheit. Letztes Jahr ist die Rennstrecken Besitzgesellschaft gegründet worden, wodurch der ADAC Sachsen Mitbesitzer der Rennstrecke ist. Ich bin auch dort Geschäftsführer. Man hat also alles zusammengeführt, so sind diese kurzen Wege entstanden. Das passt jetzt. Wir finden bei allen Themen rasch einvernehmliche Lösungen.»

Auch bei der Infrastruktur abseits der Piste sind dank der neuesten Investitionen Fortschritte zu sehen. Zeltner: «Es wurden Glasfaserkabel rund um die Rennstrecke gelegt. Das heißt, die Race Control bekommt jetzt rund um die Strecke und aus der Boxengasse über die neuen Kameras Bilder in HD-Qualität geliefert. Die uralten Kameras und Bildschirme wurden aussortiert. Damit konnte man ja fast kein Motorrad mehr erkennen. Dazu fliegen jetzt im Pressebüro die alten Röhren-TV-Geräte raus, es kommen neue Flachbildschirme in HD-Qualität und im richtigen Format rein.»

Erfreulich für Ralf Waldmann-Fans: Am alten Start-Ziel-Turm wurde ein großes Waldi-Poster angebracht.

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