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Jean-Michel Bayle: Zusammenarbeit mit Zarco beendet

Von Günther Wiesinger
In Le Mans: Zarco mit Jean-Michel Bayle

In Le Mans: Zarco mit Jean-Michel Bayle

Jean-Michael Bayle fungierte seit dem Frankreich-GP als Berater von Johann Zarco. Von der Kündigung bei KTM wusste JMB nichts, deshalb hat er die Zusammenarbeit beendet.

Johann Zarco fühlt sich gelöst, seit er seinen KTM-Vertrag für die Saison 2020 einvernehmlich gelöst hat. «Als ich nach der Sommerpause in die zweite Saisonhälfte gestartet bin, war das Feeling auf dem Bike nicht gut. Es ging aber nicht gegen KTM. Ich habe mich in mir drin wirklich schlecht gefühlt, ich war nicht in der Lage, die Energie auf das Bike zu bringen, es war fast schon zu gefährlich», erklärte der 29-jährige Franzose gestern in Silverstone.»

Bei einem Test im Red Bull Trainings und Diagnostic Centre in Thalgau hatte sich herausgestellt, dass der Körper von Zarco stark übersäuert war, deshalb konnte er die erhoffte Leistung auf dem Motorrad nicht erbringen. Pol Espargaró hat fast dreimal so viele Punkte auf dem Konto wie Zarco, auch Rookie Oliveira liegt in d er Tabelle vor ihm,.

Und jetzt hat auch sein Berater Jean-Michel Bayle die Zusammenarbeit beendet. Der ehemalige Motocross-Weltmeister (125 ccm/1988 und 250 ccm/1989) und ehemalige US-Supercross-Champion, hatte sich in Le Mans erstmals in der KTM-Box sehen lassen. Er sollte Zarco beraten, beruhigen, mit ihm trainieren, ihn von unnötigem Stress befreien und ihm beibringen, mit dem Druck in einem MotoGP-Werksteam umzugehen. «Ich muss lernen, den Stress besser zu kontrollieren», hatte Zarco im Frühjahr von sich gegeben.

Jean-Michel Bayle, der 52-jährige Franzose, spürte bald, dass er sich eine schwierige Aufgabe eingebrockt hat. Als Zarco die KTM in Assen/NL ohne Defekt nach 16 Runden abstellte, weil ihm die Kraft fehlte, das Motorrad unter Kontrolle zu halten, wirkte JMB erstmals richtig verärgert.

Als Zarco im Regen-Quali in Brünn auf Platz 3 stürmte und dann im Rennen nach fünf Runden von Hafizh Syahrin (Startplatz 21) überholt wurde, war Bayle die Enttäuschung deutlich anzusehen. Denn er hatte in der Sommerpause viel Zeit mit Zarco verbracht und war überzeugt, bald die Früchte seiner Arbeit ernten zu können.

Bayle hoffte nach dem Brünn-GP weiter, den deprimierten Johann Zarco wieder zur alten Form bringen zu können. «Johann hat sehr viel Talent, das ist unbestritten. Ich habe mich bemüht, ihm beizubringen, dass man im Motorradsport mit unterschiedlichen Fahrstilen schnell sein kann. Erste Erfolge waren schon zu sehen. Ich bin überzeugt, dass Johann mit der KTM zum gewünschten Erfolg kommen kann», sagte Bayle in Brünn.

Doch dann kündigte Johann Zarco am Samstag in Spielberg überraschend den KTM-Vertrag für 2020. Bayle war nicht eingeweiht – und entsprechend sprachlos. JMB empfand diesen Schritt als Vertrauensbruch. Deshalb hat er sich entschieden, die Zusammenarbeit nicht fortzuführen. Offiziell ist von einer Nachdenkpause die Rede.

In Silverstone fehlt Jean-Michel Bayle. Erstmals seit Le Mans.

Johann Zarco, in England im ersten freien Training bester KTM-Pilot, befindet sich inzwischen auf der Suche nach einem Testfahrervertrag für 2020. Bei Suzuki wurde gestern erzählt, er habe sich bereits erkundigt, ob Platz für ihn wäre. Momentan agiert Sylvain Guintoli als MotoGP-Testfahrer bei Suzuki. Zarco hatte schon einmal einen Suzuki-Vorvertrag, aber dann bekam seinen  Platz für 2017 der jüngere Alex Rins.

Auch bei  Yamaha könnte sich eine Möglichkeit ergeben – denn Jonas Folger möchte am liebsten eine Moto2-Rennsaison absolvieren.

WM-Stand nach 11 von 19 Rennen:

1. Marc Marquez, 230 Punkte. 2. Dovizioso 172. 3. Petrucci 136. 4. Rins 124. 5. Rossi 103. 6. Viñales 102. 7. Quartararo 92. 8. Miller 86. 9. Crutchlow 78. 10. Nakagami 62. 11. Pol Espargaró 61. 12. Morbidelli 58. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 33. 15. Oliveira 26. 16. Bagnaia 24. 17. Zarco 22. 18. Iannone 21. 19. Lorenzo 19. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Abraham 4. 24. Guintoli 3. 25. Syahrin 3.

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