Pol Espargaró scherzt: «In 20 Jahren mit 4 WM-Titel»
Pol Espargaró
Pol Espargaró kennt nach mehr als fünf MotoGP-Jahren die positiven und negativen Seiten, die das Dasein als Star der WM-Königsklasse mit sich bringt. Der Red Bull-KTM-Werksfahrer sieht den Druck, mit dem man umgehen muss, als grösste Herausforderung. «Manchmal must du an einem Tag richtig viele verschiedene Dinge tun, und da ist es sehr leicht, die Orientierung zu verlieren oder den Kopf nicht frei zu bekommen. Dann fängst du an, dummes Zeug zu machen oder du bist nicht mehr auf das fokussiert, was in diesem Geschäft wirklich zählt. Das Wichtigste ist, dass du absolut konzentriert bist, und es ist wirklich leicht, den Fokus zu verlieren», erzählt er.
Trotzdem sei es natürlich ein Traumjob, beteuert der jüngere der beiden Espargaró-Brüder: «Du verwirklichst deine Träume und machst einen Job, den du liebst. Dafür kriegst du auch noch Geld. Und deine Arbeit geniesst hohes Ansehen, das ist einfach unglaublich.» Deshalb will er sich auch ganz darauf konzentrieren. «Wenn ich aufhöre, möchte ich das im Wissen tun, alles gegeben zu und nichts Dummes gemacht zu haben», offenbart er.
Und wo sieht sich Pol in 20 Jahren? «Ich bin dann schon vierfacher MotoGP-Weltmeister», scherzt er. «Ich denke schon, dass es irgendetwas mit der MotoGP zu tun haben wird, aber ich weiss es nicht. Am Anfang dachte ich noch, dass es sicherlich nichts mit dieser Welt sein kann, weil dich diese auch ganz schön auffrisst, aber warum eigentlich nicht?»
Und der 28-Jährige aus Granollers erinnert sich auch an einen besonders schwierigen Moment seiner Karriere: «Ich habe mich auf dem Motorrad schon sehr oft schlecht gefühlt. Vor zwei Jahren etwa, als ich für KTM in Le Mans antrat. Ich hatte hohes Fieber und bin das Rennen zu Ende gefahren. Daraufhin musste ich mich übergeben. Ich war wirklich stark dehydriert. Auf dem Motorrad war ich echt verwirrt. Ich habe mich ein paarmal verschaltet, war also wirklich sehr, sehr krank. Ich habe aber bis zum Rennende niemandem erzählt, dass ich eigentlich ins Krankenhaus gehört hätte. Das war ein unfassbar schwacher Moment.»