Pramac Ducati: 15. MotoGP-Saison, der Sieg fehlt noch
Die Pramac-Ducati-Crew feiert den dritten Platz von Jack Miller (Campinoti hält die Tafel)
Seit dem Jahr 2005 tritt das italienische Pramac-Team von Paolo Campinoti in der MotoGP-WM als Kundenteam von Ducati an. Für einen Sieg hat es mit den Roten aus Borgo Panigale trotz erstklassiger Fahrer und zahlreicher Podestplätze nie gereicht.
«Aber 2016 hätten wir in Assen statt Miller mit Petrucci gewonnen, wenn damals nicht ein Problem aufgetreten wäre», sagt Campinoti, der ausgezeichnet Deutsch spricht und sein Geld mit der Herstellung von Generatoren verdient.
Bei zwei MotoGP-Siegen hatte Pramac allerdings die Finger im Spiel. «Bei Makoto Tamada auf Honda 2004 in Rio und Japan», blickt Campinoti zurück. Damals gab es ein Joint-Venture mit dem MotoGP-Honda-Team von Sito Pons, der als Teambesitzer auftrat.
Auf das erste MotoGP-Jahr mit Ducati blickt Campinoti mit leichtem Schmunzeln zurück. «2005. Es war die dritte Saison von Ducati in der MotoGP-WM. Wir hatten nur einen Teamplatz und ein Joint- Venture mit Teambesitzer Luis d’Antin, unser Pilot war Roberto Rolfo. Außerdem mussten wir mit Dunlop-Reifen vorliebnehmen», erinnert sich der Italiener. «Wir hatten also alle Zutaten, die für den Misserfolg nötig waren…»
In dieser Saison sorgte Jack Miller, der wie die Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci auf einer GP19 sitzt, schon für drei Podestplätze. In der WM-Wertung liegt der Assen-Regen-GP-Sieger von 2016 (bei Marc VDS-Honda) fünf Rennen vor Schuss auf Platz 8, im Kampf um den Titel des besten Kundenteam-Fahrers fehlen ihm aktuell nur 6 Zähler auf Petronas-Yamaha-Jungstar Fabio Quartararo.
«Mein Hauptziel in diesem Jahr ist es, bester Pilot aus einem Satellitenteam zu werden. Fabio setzt mich hart unter Druck, ich muss erbärmlich schuften dafür. Doch jetzt kommen einige gute Pisten für uns. Thailand, Japan und besonders auf den Heim-GP in Phillip Island freue ich mich», betonte der Australier nach Platz 3 in Aragón.
In der Independent-Team-Wertung findet sich Pramac Racing aktuell auf Rang 3 wieder. Seit Argentinien tritt der italienische Rennstall übrigens ohne den Titelsponsor Alma auf, denn deren Chef Luigi Scavone wird der Steuerhinterziehgung in Millionenhöhe beschuldigt.
MotoGP-Rookie Francesco Bagnaia, Moto2-Weltmeister des Vorjahres, blieb in seiner Debütsaison noch hinter den Erwartungen zurück. Der Italiener setzt aber große Hoffnungen in die Saison 2020, wenn er auf einer GP20 unterwegs sein wird. Dann werden vom Hersteller aus Borgo Panigale mit Dovizioso, Petrucci, Miller und Bagnaia erstmals vier aktuelle Desmosedici ins Rennen geschickt.
Die Erfolge von Pramac-Ducati: 13 Podestplätze
2007: Alex Barros (Mugello)
2008: Toni Elias (Brünn und Misano)
2015: Danilo Petrucci (Silverstone)
2016: Scott Redding (Assen)
2017: Danilo Petrucci (Mugello, Assen, Misano, Motegi)
2018: Danilo Petrucci (Le Mans)
2019: Jack Miller (Austin, Brünn, Aragón)