Rookie Lecuona: Was ihm Rossi mit auf den Weg gibt
MotoGP-Neuling Iker Lecuona (19)
Der 19-jährige Iker Lecuona wird sich in Valencia im ersten freien Training am Freitag erstmals auf sein zukünftiges Arbeitsgerät schwingen: Die RC16 des Red Bull KTM Tech3 Teams. Erst vor dem Australien-GP war durchgesickert, dass der Spanier, der eigentlich bei Ajo für die Moto2-Saison 2020 unterschrieben hatte, von KTM in die Königsklasse befördert wird. Denn Brad Binder rückt nach der frühzeitigen Vertragsauflösung von Johann Zarco in das Werksteam auf.
Lecuona, der in der Moto2-WM aktuell auf Rang 11 liegt, freut sich auf sein MotoGP-Debüt auf dem Circuit Ricardo Tormo – seiner Hausstrecke: «Mein Ziel ist es, den Valencia-GP zu genießen und so viel wie möglich zu lernen», kündigte der Rookie an.
Was halten die gestandenen MotoGP-Stars wie Marc Márquez vom Klassen-Neuling? «Iker ist ein sehr junger Fahrer, er hat noch keine so große Erfahrung in der Weltmeisterschaft, aber wenn ihm KTM diese Gelegenheit gibt, dann ist das deshalb, weil sie schon etwas in ihm sehen», meinte der Repsol-Honda-Star dazu. «Es wird interessant zu sehen, wie er sich steigern kann. Das Team von Hervé [Poncharal] hat viel Erfahrung. Er wird Zeit haben, es besteht also kein Druck. Genieße es einfach und versuche von all den Fahrern in der MotoGP zu lernen», riet der achtfache Weltmeister seinem jungen Landsmann.
«Die MotoGP ist ein großer Unterschied – aber am Ende auch irgendwie wieder dasselbe: Es ist ein Motorrad und die Strecke und alles bleibt gleich», gab Valentino Rossi schmunzelnd Entwarnung. Der 40-jährige bestreitet 2019 seine 20. Saison in der Königsklasse der Motorrad-WM. «Er muss sich seine Zeit nehmen und versuchen das Motorrad zu verstehen. Sicherlich liegt das Limit auf einem MotoGP-Bike höher, es gibt dir mehr Grip. Du kannst also mehr pushen. Er muss sich Zeit lassen. Aber vielleicht ist Quartararo der bessere Mann, um einem Rookie Ratschläge zu erteilen», verwies der neunfache Weltmeister auf den Senkrechtstarter der Saison 2019.
«Ich habe in der MotoGP natürlich noch keine so große Erfahrung», entgegnete der «Rookie of the Year», der auf der Petronas-Yamaha schon sechs Podestplätze einheimste. An sein Debüt erinnert sich der 20-Jährige aber noch gut: «Wenn du die ersten Male auf das Motorrad steigst, dann ist das schon sehr merkwürdig. Du hast nicht wirklich die Kontrolle über das Bike, es ist mehr das Bike, das dich kontrolliert. Das ist am Anfang nicht einfach, weil du auf den ersten Runden nicht weißt, wie du dieses Motorrad fahren musst. Man muss sich Zeit lassen. Es ist nicht einfach, aber ich glaube, dass er – wenn er Schritt für Schritt macht – im nächsten Jahr schnell sein kann», machte Quartararo Lecuona Mut.