MotoGP-Rookies im Vergleich: Wie gut ist Quartararo?
Fabio Quartararo: Der beste MotoGP-Rookie des Jahres 2019
Fabio Quartararo startete in Doha noch mit einem Rookie-Fehler in seine Debüt-Saison in der Königsklasse, als er seine Yamaha M1 in der Startaufstellung abwürgte. Mit der schnellsten Rennrunde unterstrich er aber gleich auf Anhieb sein Potenzial, das sich im Laufe des Jahres voll entfalten sollte: Sechs Pole-Positions (Jerez, Barcelona, Assen, Buriram, Sepang, Valencia), zwei schnellste Rennrunden (Doha und Le Mans), sieben Podestplätze (Barcelona, Assen, Spielberg, Misano, Buriram, Motegi, Valencia) und der fünfte WM-Rang standen am Ende zu Buche.
Der Titel «Rookie of the Year» war da fast Nebensache, vielmehr glänzte der junge Mann aus Nizza als bester Independent-Fahrer des Jahres – im besten Independent-Team: Petronas Yamaha SRT schlug mit Quartararo und Morbidelli ebenfalls gleich im ersten MotoGP-Jahr zu.
Seit Marc Márquez war kein MotoGP-Neuling besser als «El Diablo», der in der abgelaufenen Saison 192 Punkte sammelte. Zum Vergleich: Morbidelli reichten im Vorjahr 50 Zähler, um sich zum besten Rookie des Jahres zu küren. Die Vorgänger des heutigen Petronas-Yamaha-Duos in dieser Wertung: Johann Zarco (2017: 174 Punkte, 2 Pole-Positions, 3 Podestplätze), Tito Rabat (2016: 29 Punkte), Maverick Viñales (2015: 97 Punkte), Pol Espargaró (2014: 136 Punkte).
Márquez überstrahlte in seinem Debüt-Jahr 2013 mit 334 Punkten, neun Pole-Positions, 16 Podestplätzen, sechs Siegen – und dem WM-Titel – natürlich alles. Einen Rekord jagte Quartararo dem achtfachen Weltmeister 2019 aber ab: Seit dem Jerez-GP ist der Franzose der jüngste Pole-Setter der MotoGP-Geschichte. Da war er genau 20 Jahre und 14 Tage alt.
In der MotoGP-Ära überzeugten außerdem zwei andere spanische Rookies auf Anhieb: Dani Pedrosa (2006: 215 Punkte, 4 Pole-Positions, 8 Podestplätze, 2 Siege) und Jorge Lorenzo (2008: 190 Punkte, 4 Pole-Positions, 6 Podestplätze, 1 Sieg).
Wir halten fest: Einzig Marc Márquez schaffte in seinem Debüt-Jahr in der MotoGP-Klasse mehr Poles als Quartararo. Allerdings standen 2019 auch erstmals 19 Grand Prix im Kalender (2013 waren es 18, 2008 und 2006 nur 17). Bei der Anzahl der Podestplätze liegen nur Márquez und Pedrosa vor dem Franzosen, dem allerdings im Gegensatz zu Lorenzo ein Sieg in der Rookie-Saison verwehrt blieb.
Übrigens: Blättert man in den Statistikbüchern bis in die 500er-Zeiten zurück, gab es einige prominente «premier class»-Neulinge, die sieben Mal und öfter auf dem Podest standen, obwohl ihnen 16 und weniger Grand Prix zur Verfügung standen: Valentino Rossi (10 Podestplätze, 2 Siege), Max Biaggi (8 Podestplätze, 2 Siege, 2 Pole-Positions), Wayne Rainey (7 Podestplätze, 1 Sieg, 1 Pole-Position) und Giacomo Agostini (7 Podestplätze, 1 Sieg). Der Rekordweltmeister schaffte es in der 500er-Saison 1965 in acht Rennen sieben Mal in die Top-3.