Virtual-MotoGP: Viel Spass hinter den Kulissen
Miguel Oliveira
MotoGP-Rookie Alex Márquez konnte sich bei der ersten Ausgabe des virtuellen MotoGP-Rennens unter dem Hashtag #StayAtHome an der Spielkonsole den Sieg sichern und das mit mehr als sieben Sekunden Vorsprung. Als Schauplatz für diesen Schlagabtausch wurde die Piste von Mugello gewählt. Zehn Fahrer der Königsklasse erhielten von MotoGP-Promoter Dorna eine Einladung zu dieser Premiere, die in Streams übertragen wurde. ?
Diesmal handelte es sich fast ausschliesslich um Asse von der iberischen Halbinsel. Nicht aus Spanien waren nur Miguel Oliveira und der Franzose Fabio Quartararo, die beide Spanisch sprechen und der mehrsprachige Italiener Pecco Bagnaia. Dies wohl auch, um etwaigen Sprachbarrieren online vorzubeugen.?
Besonders amüsant war die unmittelbare Vorbereitung auf dieses erstmals mit echten MotoGP-Stars lancierte vernetzte eSport-Rennen, das die Fahrer von ihren Wohnzimmern oder Büros aus bestritten. Hier ging es vor allem um die technischen Gegebenheiten und Fragen zum Reglement und Ablauf.
Fabio Quartararo, der die Quali-Bestzeit fuhr, fiel sofort auf: «Warum ist mein Motorrad eigentlich schwarz?» Die schlagfertige und schlitzohrige Antwort hatte Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró parat: «Weil es das Wintertest-Bike ist!»?
Der ältere der katalanischen Espargaró-Brüder erkundigte sich dann direkt von seiner Wohnzimmer-Couch in Andorra, neben seinen beiden Zwillingen sitzend, beim zugeschalteten Dorna-Rennleiter in Barcelona: «Die Motorräder sind doch alle gleich schnell, oder?» Weltmeister Marc Márquez (Honda) antwortete mit einem ziemlich breiten Grinsen: «Nein, natürlich nicht!»
Auch das Wetter war ein Thema. Da der Grossteil der Fahrer aus Spanien via Skype zugeschaltet war, erkundigten sich einige Stars neugierig nach dem Wetter in Andorra, wo zum Beispiel Maverick Viñales und Aleix Espargaró zugeschaltet waren. Dort schneite es ja am Sonntag sogar zeitweise. Espargaró musste sich im Qualifying mehr um seine Kids kümmern, der letzte Startplatz war somit gesetzt.?
Das Rennen lief über sechs Runden. Suzuki-Star Alex Rins erkundigte sich, wie lange das Qualifying dauern würde, da nur von wenigen Runden die Rede war. Wieder antwortete ihm Marc Márquez: «Fünf Runden reichen aus, dann gibt es bei mir das Essen!» In Richtung Rins sagte Espargaró: «Du warst doch zuletzt drei Tage durchgehend online.»?
Von Maverick Viñales gab es für Fabio Quartararo ein «Cabron!», weil dieser ihn in Kurve 1 ins Kiesbett beförderte. Einige amüsierten sich über Portugals Tech3-KTM-Ass Miguel Oliveira, der eine geraume Zeit lang Probleme hatte, seine Kollegen und die Anordnungen zu hören und auf Fragen nicht reagierte.