Rossi über Stoner: «Einer meiner härtesten Gegner»
Heisses 2008er-Duell: Valentino Rossi und Casey Stoner in Laguna Seca
Auf der Suche nach dem grossartigsten Rennen hat der britische TV-Sender BT Sport eine Online-Umfrage gestartet, in der die Fans einen Favoriten aus einer Vorauswahl von MotoGP-Klassikern wählen dürfen. In dieser Woche stehen neben dem Australien-GP von 2017, dem Österreich-Klassiker des gleichen Jahres und dem WM-Lauf in Assen im folgenden Jahr auch das Laguna-Seca-Rennen von 2008 zur Auswahl.
Letzteres war von einem erbitterten Duell geprägt, das sich der damalige Ducati-Star Casey Stoner und Yamaha-Kultfigur Valentino Rossi lieferten. Und der Italiener behielt nach einem mutigen Manöver in der Corkscrew-Kurve und einem Fehler des Rivalen letztlich die Oberhand. «Das war ein legendäres Rennen und ein sagenhaftes Duell», schwärmt Rossi im BT Sport-Gespräch. «Ich denke, für die MotoGP-Fans gehört es immer noch zu den berühmtesten WM-Läufen, und deshalb sehen sie sich dieses Rennen auch immer wieder an.»
«Es war ein besonderer Sieg, denn er war wichtig», betont der «Doctor», und gesteht: «Zu diesem Zeitpunkt war Stoner wirklich stark, 2007 hatte er mit Ducati den WM-Titel gewonnen und für mich war 2008 eine entscheidende Saison, nachdem ich 2006 und 2007 nicht gewonnen hatte. Denn ich hatte den Wechsel von Michelin zu Bridgestone vollzogen und das Duell mit Stoner begann schon beim ersten Rennen.»
Rossi wusste, wie schnell der Australier mit seiner Ducati auf der US-Piste unterwegs war. «Ich war Zweiter, aber in den Trainings etwas zu weit weg», erinnert er sich. «Ich kann mich auch noch gut an den Abend vor dem Rennen erinnern, ich sprach mit Uccio und wir sagten, dass uns ein wichtiger Tag erwartet, an dem es entscheidend sein wird, vor Stoner ins Ziel zu kommen. Deshalb ging ich auch von der ersten Kurve an ans Limit. Ich wollte vorne bleiben und meinen Rhythmus finden, denn in Laguna Seca lässt es sich nur schwerlich überholen, weil die Piste so eng ist. Ich versuchte es also und war von Anfang bis Ende furios unterwegs, sodass ich am Ende vorne war.»
«Ich habe meine Rivalität mit Casey sehr genossen, die Duelle mit ihm waren immer grossartig, denn er war eines der besten Talente seiner Zeit», lobt der 115-fache GP-Sieger. «Er war unglaublich talentiert, jung und sehr schnell. Und er war mit Sicherheit einer der stärksten Rivalen meiner Karriere.»