Mike Leitner (KTM): «Wichtiger Test für unser Gemüt»
Social Distancing im Paddock: Dani Pedrosa (li.) und Mike Leitner
Das Red Bull KTM-MotoGP-Werksteam mit dem WM-Elften Pol Espargaró und Testfahrer Dani Pedrosa wollte nach dem zweitägigen Test in Spielberg keine Rundenzeiten herausrücken, denn erstens ging es für Pol Espargaró in erster Linie um die Angewöhnung an die RC16 nach dem 86-tägigen Shutdown und zweitens sollten Pol Espargaró und Testfahrer Dani Pedrosa am Mittwochmittag auch neue Teile und Abstimmungen ausprobieren und bewerten, um Daten zu sammeln und beim zweiten Spielberg-Test im Juni (dann wohl auch mit Brad Binder und den Tech3-Piloten Oliveira und Lecuona) neue Verbesserungen entwickeln zu können.
Denn die Neueinsteiger KTM und Aprilia dürfen die Motoren bis 29. Juni entwickeln, die vier Siegerteams (Honda, Yamaha, Suzuki und Ducati) mussten ihre «engine specification» schon im März zum Zeitpunkt des Katar-GP homologieren lassen.
Mike Leitner, MotoGP Race Manager bei KTM Factory Racing, hatte ein aufwändiges Testprogram zurechtgelegt. Und die seltene, persönliche Anwesenheit von Motoren-Konstrukteur Ing. Kurt Trieb in Spielberg nährt die Vermutung, dass KTM auch beim V4-Motor bis zum Saisonstart (19. und 26. Juli in Jerez) noch einige Verbesserungen im Köcher hat.
«Nach diesen zwei Testtagen kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass wir diesen Test organisieren konnten», erklärte Mike Leitner. «Es ist uns mit vereinten Kräften als erstem MotoGP-Team gelungen, auf die Rennstrecke zurückzukehren. Dazu waren wirklich enorme Anstrengungen der KTM-Mitarbeiter in der Rennabteilung daheim in Munderfing notwendig. Es war nicht einfach, alle Teammitglieder nach Österreich zu bringen; es mussten alle Techniker vorher einen negativen Covid-19-Test abliefern. Diese Bemühungen waren sehr wichtig und gut für die Mentalität der Fahrer, für das Image der Firma und für die Gemüter der Teammitglieder in der Rennabteilung. Ich möchte mich aber auch beim Projekt Spielberg bedanken, dass sie uns als Rennstrecken-Betreiber diesen Test ermöglicht haben.»
«Insgesamt hatten wir Glück mit den Witterungsbedingungen», ergänzte Leitner. «Heute früh war es etwas mühsam, weil die Temperaturen anfangs bei sehr kühlen 9 Grad lagen. Deshalb haben wir etwas zugewartet. Aber gestern hatten wir ausgezeichnete Verhältnisse. Auch der Donnerstagnachmittag war wieder in Ordnung.»
«Für Pol waren diese zwei Tage sehr nützlich, denn er konnte nach der langen Pause wieder an den Speed der MotoGP-Maschine gewöhnen», meinte Leitner. «Jeder Fahrer braucht nach drei Monaten dringend wieder Kilometer auf der Rennmaschine. Für Dani Pedrosa war wichtig, dass wir unser Testprogramm endlich fortführen konnten. Insgesamt können wir nach diesem Test von einem sehr positiven Fazit sprechen. Jetzt sind wir gespannt auf den Kalender, den die Dorna Mitte Juni veröffentlichen will. Jetzt blicken wir den ersten Rennen mit Freude entgegen, denn das ist unser Leben, unsere Mentalität, unsere Aufgabe. Alle aus unserem Team können den Saisonstart kaum erwarten.»