Lucio Cecchinello überzeugt: «Crutchlow macht weiter»
Lucio Cecchinello
Nachdem sich Cal Crutchlow gegen Ende der Saison 2018 in Australien eine komplizierte Verletzung zugezogen hatte, sprach der LCR-Honda-Star auch laut über das Thema MotoGP-Abschied. Trotzdem ist LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello überzeugt, dass der 34-Jährige aus Coventry auch über 2020 hinaus Teil des GP-Feldes sein will.
Im Video-Interview auf «MotoGP.com» erklärt der Italiener: «Jeder weiss, dass Cal sich diese Verletzung zugezogen hat und ich sehe es als ziemlich normal an, dass er nach diesem Zwischenfall auch darüber nachgedacht hat, ob 2020 vielleicht sein letztes Jahr in der Motorrad-WM sein würde. Er begann, sich Gedanken über einen möglichen Rücktritt zu machen.»
Allerdings habe der WM-Neunte von 2019 im vergangenen Jahr zum Ende der Saison auch wieder vom Weitermachen gesprochen, stellt Cecchinello klar. «Er fing gegen Saisonende bereits damit an, mir zu sagen, dass er gerne weitermachen und auch 2021 dabei sein will.» Die Corona-Zwangspause habe diesen Wunsch nur noch verstärkt, glaubt das Teamoberhaupt.
«Mittlerweile habe ich definitiv das Gefühl, dass Crutchlow weitermacht, denn diese Krise und die daraus resultierende Pause haben ihm gezeigt, dass das Leben ohne Racing ziemlich langweilig sein kann», fügt der 50-Jährige an. «Das ganze Adrenalin fehlt, und wenn man weiss, dass man noch konkurrenzfähig ist, dann ist es sehr schwierig, auszusteigen.»
Die Gespräche zwischen den HRC-Verantwortlichen und Crutchlow sind bereits im Gange, allerdings ohne dass sich Cecchinello daran beteiligt. «Er spricht bereits mit HRC, aber da bin ich nich direkt involviert, denn er ist ein HRC-Fahrer. Von unserer Seite sind wir aber mehr als glücklich, wenn es mit ihm weitergeht.»
Und wie sieht es mit dem zweiten LCR-Honda-Piloten Takaaki Nakagami aus? Cecchinello betont auch da: «Auch Nakagami hat einen Vertrag, der 2020 ausläuft, aber wir vertrauen darauf, dass Honda ernsthaft darüber nachdenken wird, seinen Vertrag auch zu verlängern. Denn das hat er wirklich verdient.»
«Er hat viele Fortschritte gemacht, sowohl bei seinem Fahrstil als auch bei der Konkurrenzfähigkeit. Ich denke, solange wir noch Verbesserungspotenzial bei ihm erkennen, wird Honda ihm auch weiterhin eine Chance geben. Allerdings wird es natürlich auch von den Ergebnissen der ersten 2020er-Rennen abhängen», stellt der Kopf der LCR-Honda-Truppe klar.
Sollten diese nicht stimmen, könnte ein anderer Pilot zum Zug kommen. So ist etwa die Rede davon, Alex Márquez für die kommende Saison ins LCR-Honda-Team zu transferieren. Der dreifache Suzuka-8h-Sieger Nakagami könnte in diesem Fall etwa in die Superbike-WM wechseln.