MotoGP-WM: Warum die Wildcards 2020 verboten wurden
Jorge Lorenzo: Er muss beim Catalunya-GP zuschauen
Im Zuge der Corona-Sparmaßnahmen wurden nicht nur die privaten Testfahrten der «non concession teams» (Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati) für 2020 gestrichen und die im März 2020 homologierte «engine spezification» gleich bis Ende 2021 verlängert, also die Entwicklung der 1000-ccm-Vierzylinder-Motoren für zwei Jahre eingefroren. Sondern es wurde auch die Teilnahme der Testfahrer mit Wildcards bei den Grand Prix in diesem Jahr untersagt.
Mit dieser Maßnahme sollten nicht nur die Anzahl der Personen im Paddock gering gehalten werden (maximal 1600 Teammitglieder und Funktionäre werden ins Fahrerlager eingelassen), sondern es sollen auch Kosten gesenkt werden.
Honda wollte mit Stefan Bradl, Ducati mit Michele Pirro, Suzuki mit Sylvain Guintoli, Aprilia mit Bradley Smith einzelne Wildcard-Einsätze absolvieren. KTM wollte mit dem Finnen Mika Kallio zumindest den KymiRing-Event bestreiten. Die Siegerteams dürfen in normalen Jahren maximal drei pro Fahrer und Saison bewältigen, die Neueinsteiger KTM und Aprilia maximal fünf.
Vor allem aber wollten die Fans das Comeback von Yamaha-Testfahrer Jorge Lorenzo erleben. Yamaha hatte ihm die Teilnahme in Barcelona-Catalunya fix zugesagt, auch Misano stand zur Debatte.
Doch auch der fünffache Weltmeister musste wegen der Covid-19-Seuche seinen GP-Pläne für 2020 begraben.
Aus heutiger Sicht erscheint das Wildcard-Verbot etwas übertrieben, denn man hätte auch die Anzahl von maximal zwei auf einen Fahrer pro Event beschränken und allen Testfahrern zumindest einmal im Jahr die Chance zur Bewährung im Wettkampf ermöglichen können.
Die Testfahrer bedauern die Entscheidung vom Aprilia, auch wenn sie sich bemühen, Verständnis dafür aufzubringen.
«Aus wirtschaftlichen Gründen haben die Hersteller den Vorschlag gemacht, 2020 keine Wildcard-Fahrer in die Rennen zu schicken. Und das bleibt jetzt so», kündigte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta an.