MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Miguel Oliveira (KTM): Top-Speed nicht entscheidend

Von Maximilian Wendl
Miguel Oliveira sieht sich in einer guten Ausgangslage

Miguel Oliveira sieht sich in einer guten Ausgangslage

Miguel Oliveira möchte nach dem bitteren Aus beim Grand Prix von Andalusien zurückschlagen. Der portugiesische MotoGP-Pilot ist selbstbewusst. Den Zwischenfall mit KTM-Markenkollege Brad Binder hat er abgehakt.

Unsanft und plötzlich war der Rennsonntag für Miguel Oliveira beendet. Der Portugiese wurde beim zweiten Saisonlauf in Jerez von seinem übermotivierten KTM-Markenkollegen Brad Binder auf den Boden der Tatsachen und auf den Asphalt geholt. Dabei hatte Oliveira auf dem Kurs in Andalusien ein exzellentes Ergebnis in der Qualifikation eingefahren – er ging von Platz 5 aus ins Rennen. Der Andalusien-GP war aber nach dem Anbremsen auf Kurve 1 schon wieder zu Ende.

An die Leistung vom Samstag würde er aber gerne anknüpfen und mit Blick auf die Vorjahre glaubt Oliveira auch, dass das möglich ist: «Auf dieser Strecke konnten wir insgesamt ordentliche Leistungen bringen, deswegen war das Wochenende im vergangenen Jahr überwiegend positiv.»

Die Vorfreude auf den Grand Prix in Tschechien ist groß und der Nachteil hinsichtlich der Höchstgeschwindigkeit sollte laut Oliveira auch nicht allzu sehr ins Gewicht fallen: «Wir werden nicht so schlecht aussehen. Top-Speed ist nicht entscheidend, das sieht man an den Yamaha. Die Ausgangslage ist bezogen auf die Motoren gut und unsere Triebwerke sind zuverlässig. Außerdem sind die Bikes in diesem Jahr leichter zu fahren – nicht auf jeder Strecke, aber hier ist es schon gut möglich.»

Ein Vorteil ist es, dass KTM-Testfahrer Dani Pedrosa nicht nur in Österreich getestet, sondern auch in Brünn bereits einige Runden gedreht hat. Allerdings sind die Informationen noch nicht wirklich hilfreich, meint Oliveira: «Wir können die Daten als Basis nutzen, um zu sehen in welche Richtung wir gehen müssen.»

Eine Richtung, die Oliveira am Donnerstagvormittag eingeschlagen hat, war die in Richtung Binder. Die beiden Piloten, die auf dem Circuito de Jerez-Àngel Nieto aneinandergerieten, sprachen sich aus. Mittlerweile kann auch Oliveira wieder etwas über den Unfall schmunzeln - zumindest etwas: «Wir haben ein wenig darüber gewitzelt, wenn das am Sonntag wieder passieren sollte...Brad fühlt sich sehr schlecht und ich habe zu ihm gesagt, dass das nicht das Ende der Welt sei.»

Besonders pikant ist die Sache deshalb, weil Oliveira und Binder in der Saison 2021 gemeinsam für das KTM-Werksteam fahren werden. «Es gibt keine Spannungen zwischen uns und unsere Beziehung ist gut. Das Thema ist abgehakt.» Beim KTM Factory Racing-Team wird er die Boxen-Crew von Pol Espargaró übernehmen. Der Spanier wechselt zu Repsol Honda.

In der WM-Wertung liegt Oliveira nach dem Aus im zweiten Rennen auf dem 13. Platz. Die Geschwindigkeit scheint aber vorhanden zu sein, um einen Sprung im Klassement zu schaffen. Ab Freitag will er daran arbeiten.

Die Erfolgsfaktoren erklärt der 25-Jährige: «Es geht darum, die Leistung aus dem Qualifying zu wiederholen. Das Motorrad war gut und wir hatten die richtige Strategie. Es war natürlich von Vorteil, dass wir zwei Mal in Jerez unterwegs waren, um das Motorrad abzustimmen. Das hat uns Zeit verschafft. Diesmal werden wir an der Renn-Pace arbeiten und uns zusätzlich darauf fokussieren, eine schnelle Runde am Samstag hinzulegen.» Der Plan steht, jetzt muss Oliveira ihn nur noch umsetzen.

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