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Stefan Bradl ohne Illusion: «Unterstütze Honda-Pläne»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Stefan Bradl ging bei der Punktevergabe in Brünn und Spielberg dreimal leer aus, aber er kann sich berechtigte Hoffnungen auf weitere MotoGP-Renneinsätze bei Repsol Honda machen.

Vor der Anreise zum Steiermark-GP rechnete Stefan Bradl wegen der HRC-Geheimniskrämerei damit, in Misano am 13. und 20. September wieder Marc Marquez im Sattel der Honda RC213V zu sehen. Doch der Weltmeister fällt noch «zwei bis drei Monate» aus.

«Wir befinden uns bei Honda in einer schwierigen Phase, aber wir werden sie bewältigen und kämpfen. Das ist die Mentalität von HRC, das ist meine Mentalität. Man wird sehen, wo ich noch fahren darf. Ich werde HRC auf jeden Fall tatkräftig unterstützen», stellte Honda-Testfahrer Bradl am Sonntag fest.

Ob der Bayer bei weiteren GP-Teilnahmen mehr fahrerische Freiheiten bekommt oder nicht, lässt sich nicht einschätzen. Denn Honda muss das Motorrad in einen besseren Zustand bringen, von Marc Marquez werden schließlich zumindest Podestplätze erwartet. Deshalb macht sich Stefan keine Illusionen. «Ich bin der Testfahrer von HRC, Alberto Puig hat bisher nicht verlautbart, wer bei den nächsten Rennen fahren wird. Ich werde alle Pläne von HRC unterstützen, ich helfe gerne. Das ist mein Job. Ich bin bereit zu kämpfen und werde alles tun, was HRC von mir verlangt.»

«Natürlich muss sich Marc von den zwei Operationen erholen. Das wird einige Zeit beanspruchen. Ich wünsche ihm das Beste, denn er ist für das Unternehmen Honda von großer Bedeutung», ist Bradl bewusst. «Er ist der Weltmeister, deshalb warten wir alle auf sein Comeback. Aber natürlich bin ich glücklich, wenn ich weitere Rennen fahren und mehr Rennwochenenden absolvieren kann. Wenn ich zu weiteren Rennen engagiert werde, werden wir darüber nachdenken, wie wir ein normales GP-Wochenende in Angriff nehmen können. Dazu kommt ja das normale Testprogramm, das ist eine eigene Geschichte. Ich habe eine geschäftige Zeit vor mir.»

Bradl zum zweiten Rennen in der Steiermark: «Ich war einigermaßen zufrieden. Der erste Teil des Rennens war schwierig für mich, denn ich hatte keinen guten Start. Danach hatte ich etwas Pech in den ersten Kurven, ich verlor ein paar Positionen, weil ich in den Zweikämpfen nicht die besten Entscheidungen traf. Aber nach dem Neustart ging es in dieser Hinsicht besser, außerdem haben wir die Reifenmischung gewechselt, wie viele andere Kollegen auch. Ich habe mich dann sofort ein bisschen besser gefühlt mit dem Bike. Meine Rennpace hat sich deutlich verbessert. Ich konnte den anderen Honda-Piloten auf den Fersen bleiben. Ich kam dicht hinter Alex Marquez und Cal Crutchlow ins Ziel. Das war keine schlechte Situation, obwohl wir alle wissen, dass wir Fortschritte machen müssen. Am Ende muss ich mit der Beständigkeit und der Racepace im Sprintrennen zufrieden sein, es war ein klarer Fortschritt. Wir haben uns etwas verbessert, jetzt bin ich gespannt, was wir für die nahe Zukunft erreichen können. Immerhin bin ich von den drei Testfahrern als Erster ins Ziel gekommen, Smith und Pirro waren hinter mir.»

Der restliche GP-Kalender 2020:

13. September: Misano
20. September: Misano
27. September: Catalunya-Barcelona
11. Oktober: Le Mans
18. Oktober: Aragón
25. Oktober: Aragón
08. November: Valenia
15. November: Valencia
22. November: Portimão

MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:

1. Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden, 16:56,015 min
2. Jack Miller, Ducati, +0,316 sec
3. Pol Espargaro, KTM, + 0,540
4. Joan Mir, Suzuki, + 0,641
5. Andrea Dovizioso, Ducati, + 1,414
6. Alex Rins, Suzuki, + 1,450
7. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,864
8. Brad Binder, KTM, + 4,150
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 4,517
10. Iker Lecuona, KTM, + 5,068
11. Danilo Petrucci, Ducati, + 5,918
12. Aleix Espargaró, KTM, + 6,411
13. Fabio Quartararo, Yamaha, + 7,406
14. Johann Zarco, Ducati, 7,454
15. Franco Morbidelli, Yamaha, + 10,191
16. Alex Márquez, Honda, + 10,524
17. Cal Crutchlow, Honda, + 11,447
18. Stefan Bradl, Honda, + 11,943
19. Bradley Smith, Aprilia, + 12,732
20. Michele Pirro, Ducati, + 14,349
21. Tito Rabat, Ducati, + 14,458

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM: 1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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