MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Ärger über MotoGP-Stewards: «Dann ist alles sinnlos»

Von Ivo Schützbach
Das FIM MotoGP Stewards Panel in Spielberg bestand aus den erfahrenen Bill Cumbow, Freddie Spencer und Ralph Bohnhorst. Für Joan Mir haben sie mit unterschiedlichem Maß gemessen.

Jorge Martin wurde nach dem Moto2-Rennen auf dem Red Bull Ring vom ersten auf den zweiten Platz strafversetzt, weil er in der letzten Runde die Außenbegrenzung der Strecke überfuhr.

Im MotoGP-Rennen sahen wir in der letzten Kurve eine ähnliche Situation, als Jack Miller und Pol Espargaro um den Sieg kämpften. Der Australier kam weit nach außen, Pol war meterweise über dem Begrenzungsstrich auf dem Grün. In diesem Moment huschte den beiden Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3) innen durch und feierte seinen ersten MotoGP-Sieg. Miller wurde Zweiter, Pol Espargaro Dritter und Suzuki-Werksfahrer Joan Mir direkt dahinter Vierter.

Mir ließ seinem Ärger nach dem Rennen freien Lauf. «Es ging zu wie in einem Moto3-Rennen, alle fuhren sich bei 300 km/h gegenseitig ins Motorrad, es war verrückt», hielt der Mallorquiner fest. «Richtig stinkig bin ich aber wegen der Entscheidungen der Stewards. Jorge Martin gewann das Rennen nicht, weil er von der Strecke abkam. Er hatte dadurch aber keinen Vorteil. Bei Pol Espargaro war es anders. Es ist nicht so, dass er zu weit nach außen kam, weil er angerempelt wurde. Er wählte bewusst die Außenlinie. Wenn du dort außen mit diesem Speed fährst, dann kommst du weit nach außen, das ist natürlich. Man konnte genau sehen: Als er aufs Grün kam, gab er Vollgas. Was wäre passiert, wäre dort Kies gewesen? Er war außerhalb der Rennstrecke. Dort ist es nur deshalb grün, weil das für unsere Sicherheit ist. Und er war weit neben der Strecke. Ich sehe keinen Sinn darin, dass das nicht bestraft wird. Martin wird bestraft, Pol nicht. Ich bin überrascht und verärgert, wie die Stewards entscheiden.»

Hast du Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt? «Ich bin mir sicher, dass mein Team etwas unternehmen wird», betonte Mir. «Ich weiß aber nicht, ob sie Einspruch einlegen.»

Zuletzt beschwerten sich mehrere Fahrer aus allen Klassen über die Entscheidungen des FIM MotoGP Stewards Panels, welchem immer Bill Cumbow und Freddie Spencer sowie ein rotierender, dritter Offizieller angehören. In Spielberg war das der Deutsche Ralph Bohnhorst.

Braucht es für nächste Saison neue Entscheidungsträger? «Es ist unglaublich», ärgerte sich Mir. «Im Warm-up war ich auf einer guten Runde und Zarco stand mitten auf der Strecke herum. So etwas sieht keiner – und das ist dauernd so. Im Qualifying 2 war ich auf meiner schnellen Runde und Dovizioso gondelte mitten auf der Strecke herum. Auch er wurde nicht bestraft. Im ersten Rennen kam ich aufs Grün und musste mich deshalb eine Position zurückfallen lassen. Wenn sie mich bestrafen, dann sollen sie auch die anderen bestrafen. Wenn nicht, dann ist das alles sinnlos.»

MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:

1. Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden, 16:56,015 min
2. Jack Miller, Ducati, +0,316 sec
3. Pol Espargaro, KTM, +0,540
4. Joan Mir, Suzuki, +0,641
5. Andrea Dovizioso, Ducati, +1,414
6. Alex Rins, Suzuki, +1,450
7. Takaaki Nakagami, Honda, +1,864
8. Brad Binder, KTM, +4,150
9. Valentino Rossi, Yamaha, +4,517
10. Iker Lecuona, KTM, +5,068
11. Danilo Petrucci, Ducati, +5,918
12. Aleix Espargaro, Aprilia, +6,411
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +7,406
14. Johann Zarco, Ducati, +7,454
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +10,191
16. Alex Marquez, Honda, +10,524
17. Cal Crutchlow, Honda, +11,447
18. Stefan Bradl, Honda, +11,943
19. Bradley Smith, Aprilia, +12,732
20. Michele Pirro, Ducati, +14,349
21. Tito Rabat, Ducati, +14,548

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen: 1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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