MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Pol Espargaró (KTM/3.): «Wir wollten es zu sehr»

Von Maximilian Wendl
Pol Espargaró konnte sich auch über P3 freuen

Pol Espargaró konnte sich auch über P3 freuen

Pol Espargaró gab den Sieg beim Steiermark-GP in der letzten Runde aus der Hand. Ein Zweikampf mit Jack Miller hätte den KTM-Piloten beinahe noch das Podium gekostet, am Ende konnte er mit P3 aber dennoch ganz gut leben.

Um ein Haar hätte sich die Geschichte wiederholt und Pol Espargaró wäre erneut mit leeren Händen dagestanden. Den Sieg beim Steiermark-GP vor Augen, musste sich der KTM-Pilot letztendlich mit P3 begnügen. In der Schlusskurve wurde er nach einem harten Zweikampf mit Jack Miller zu weit hinausgetragen. Die Folge: Sowohl Miller (Ducati) als auch Markenkollege Miguel Oliveira schlüpften durch.

Rückblick: In Brünn geriet Espargaró mit Ducati-Pilot Johann Zarco aneinander. Während der Franzose weiterfahren konnte, schied Espargaró aussichtsreich im Rennen liegend aus. Den Grand Prix gewann Red Bull KTM Factory Racing-Teamkollege Brad Binder. Eine Woche später kollidierte der jüngere der Espargaró-Brüder mit Miguel Oliveira – erneut lag er auf Podiumskurs. Im Nachgang leisteten sich die beiden Streithähne ein verbales Gefecht - inklusive Schuldzuweisungen. Und auch am Samstag ließen die Piloten von der iberischen Halbinsel auf dem Red Bull Ring ihre Muskeln spielen. Espargaró sicherte sich die Pole-Position und unterstrich seine Ambitionen nach dem Neustart.

Für ganz vorne reichte es aber wieder nicht. Dennoch, die Fakten belegen: P3 ist für Espargaró das beste Endergebnis in einem Trockenrennen in der Königsklasse. Der 29-Jährige wäre aber nur allzu gerne derjenige gewesen, der für KTM den zweiten Saisonsieg eingefahren hätte. Er sagt: «Jack und ich haben zu hart gekämpft. Am Ende hat keiner von uns den Sieg geholt, aber es war ein schöner Fight. Wir haben es genossen, die Fans daheim haben es sicher auch genossen und genau für solche Kämpfe sind wir doch alle hier.»

Der Ärger über den hergeschenkten Sieg war da schon wieder verschwunden. Dabei hatte sich Pol Espagargaró selbst in Schwierigkeiten gebracht, nachdem er in der letzten Runde in Turn 3 die Linie nicht ordentlich getroffen hatte. Miller rückte heran und fuhr vorbei. «Als ich in die letzte Runde gegangen bin, wusste ich nicht, wie groß mein Vorsprung war. Ich habe versucht, ihn zu blocken. Das war über dem Limit. Ich wusste, dass die Ducati-Fahrer hart bremsen und auch beim Beschleunigen stark sind. Ich habe versucht, meinen Körper einzusetzen, aber er ging vorbei.»

Dann kamen die letzten zwei Kurven und Espargaró setzte trotz der beiden Nullnummern in Tschechien und dem ersten Rennen in Österreich alles auf eine Karte. Er stieß in die Lücke und schien schon vorbei zu sein, dann konterte Miller. Er erklärt: «Das sind zwei schwierige Kurven, weil es bergauf und dann wieder bergab geht. Jack hat mich gut geblockt, denn ich wollte innen wieder vorbeigehen. Ich wollte nicht, dass wir uns berühren und deswegen haben wir die Strecke verlassen. Wir wollten zu viel.»

Beinahe wäre auch noch Joan Mir durchgeschlüpft, doch den Suzuki-Piloten konnte Espargaró noch abwehren. Somit holte der künftige Honda-Werkspilot am Ende 16 Punkte für die Gesamtwertung und belegt nach fünf von 14 geplanten Rennen den zehnten Platz. Seine Ziele für die Zukunft: «Ich bin mir sicher, dass wir wieder auf dem Podest stehen werden, wenn wir unseren Weg fortsetzen. Wir wollen versuchen, so häufig wie möglich auf dem Treppchen zu stehen. Ich weiß nicht, wie unsere Performance in Misano sein wird. Aber wir müssen ruhig bleiben.»

Ausfälle wie in Tschechien und beim ersten Rennen in Spielberg sind für den Rest der Saison aber tabu, um die hohen Ziele zu erreichen.

MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:

1. Miguel Oliveira, KTM,
2. Jack Miller, Ducati, +0,316 sec
3. Pol Espargaro, KTM, +0,540
4. Joan Mir, Suzuki, +0,641
5. Andrea Dovizioso, Ducati, +1,414
6. Alex Rins, Suzuki, +1,450
7. Takaaki Nakagami, Honda, +1,864
8. Brad Binder, KTM, +4,150
9. Valentino Rossi, Yamaha, +4,517
10. Iker Lecuona, KTM, +5,068
11. Danilo Petrucci, Ducati, +5,918
12. Aleix Espargaro, Aprilia, +6,411
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +7,406
14. Johann Zarco, Ducati, +7,454
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +10,191
16. Alex Marquez, Honda, +10,524
17. Cal Crutchlow, Honda, +11,447
18. Stefan Bradl, Honda, +11,943
19. Bradley Smith, Aprilia, +12,732
20. Michele Pirro, Ducati, +14,349
21. Tito Rabat, Ducati, +14,548

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM: 1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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