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Stefan Bradl (18.): «Keine leichte Situation für uns»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Stefan Bradl kämpfte wieder gegen Tito Rabat

Im Rennen: Stefan Bradl kämpfte wieder gegen Tito Rabat

Stefan Bradl überquerte beim Steiermark-GP nach zwölf Runden nur 0,5 sec hinter dem dreifachen MotoGP-Sieger Cal Crutchlow die Ziellinie. Trotzdem ist er von den Ergebnissen enttäuscht.

Stefan Bradl schaffte auch bei seinem dritten Grand Prix als Ersatzfahrer bei Repsol-Honda den Sprung in die Punkteränge nicht. Er blieb aber als 18. seinen Honda-Markenkollegen Alex Márquez und Cal Crutchlow mit den anderen beiden 2020-Werksmaschinen. «Der Level in der MotoGP ist momentan unglaublich. Ich bin seit 2012 dabei, aber so große Herausforderungen mit einem so dicht beisammen liegenden Feld habe ich noch nie erlebt», stellte der 30-jährige Bayer fest. «Und da werden wir keinen finden, der widerspricht, denn alle Hersteller und alle Fahrer befinden sich auf einem unglaublich hohen Level. Jede Runde in jeder Session ist extrem wichtig.»

Bradl: «Ich bin vor dem Brünn-GP sechs Monate lang auf keiner MotoGP-Maschine gesessen und habe jetzt drei GP-Wochenenden hintereinander bestritten. Das spüre ich… Aber ich bin froh, dass ich körperlich alle Strapazen überstanden und keinen Sturz fabriziert habe. Die Resultate sind für uns nicht sehr zufriedenstellend. Aber wir haben viel gelernt. Doch unser Bike ist im Moment nicht leicht zu fahren. Wir leiden mehr als die anderen Werke mit dem neuen Reifen-Compound und der neuen Reifenkonstruktion. Wir suchen immer noch nach der passenden Richtung für die Zukunft.»

«Wir arbeiten zusammen mit HRC sehr viel, ich bin ja der Testfahrer, deshalb habe ich immer wieder neue Teile zu probieren. Das war an diesen drei Wochenende eine meiner wichtigsten Aufgaben», stellte Bradl fest. «Jetzt blicken wir voraus nach Misano, dort teste ich am Dienstag und am Mittwoch, das ist ein wichtiger Test. Ich fahre morgen hier in Spielberg in der Früh los. dann werden wir sehen, ob wir das Motorrad für die nächsten Herausforderungen verbessern können.»

Bradl erzählte, es fehle vor allem an der Traktion am Hinterrad. «Wir haben nur ein schmales Fenster, in dem die 2020-Honda funktioniert», sagt er. «Wir müssen das erforschen und uns tief in die Daten reinarbeiten. Hoffentlich gelingen uns beim Misano-Test Fortschritte. Ich freue mich, wenn ich Honda helfen kann, das Bike besser zu machen. Was immer HRC und die Japaner an neuen Teilen liefern, ich teste sie, das ist meine Aufgabe. Aber wir haben Mühe. Das ist keine leichte Situation für uns.»

Man kann sich vorstellen, wie trist die Laune bei den HRC-Verantwortlichen ist. Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig verweigerte jedenfalls alle TV-Interviews.

Honda liegt in der prestigeträchtigen Konstrukteurs-WM an fünfter Stelle, nur Aprilia ist schlechter. In der Team-WM ist Repsol-Honda auf den 11. und letzten Platz abgerutscht.

Falls Honda 2020 keinen sechs Konzessionspunkte erobert, also zum Beispiel, einen ersten, einen zweiten und einen dritten Platz, dann wird Honda wie Aprilia 2021 als «concession team» auftreten. Und da Marc Márquez womöglich erst im November zurückkehrt, ist diese unvorstellbare Situation jetzt kein Hirngespinst mehr.

KTM hat mit zwei Siegen und einem dritten Platz in dieser Saison schon acht Konzessionspunkte gesammelt und verliert dadurch für 2021 erstmals die Neueinsteiger-Privilegien. Diese lauten: zwei Motoren mehr, unbeschränkte Testtage, fünf statt drei Wildcard-Fahrer-Einsätze pro Saison.

MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:

1. Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden, 16:56,015
2. Jack Miller, Ducati, +0,316
3. Pol Espargaro, KTM, + 0,540
4. Joan Mir, Suzuki, + 0,641
5. Andrea Dovizioso, Ducati, + 1,414
6. Alex Rins, Suzuki, + 1,450
7. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,864
8. Brad Binder, KTM, + 4,150
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 4,517
10. Iker Lecuona, KTM, + 5,068
11. Danilo Petrucci, Ducati, + 5,918
12. Aleix Espargaró, KTM, + 6,411
13. Fabio Quartararo, Yamaha, + 7,406
14. Johann Zarco, Ducati, 7,454
15. Franco Morbidelli, Yamaha, + 10,191
16. Alex Márquez, Honda, + 10,524
17. Cal Crutchlow, Honda, + 11,447
18. Stefan Bradl, Honda, + 11,943
19. Bradley Smith, Aprilia, + 12,732
20. Michele Pirro, Ducati, + 14,349
21. Tito Rabat, Ducati, + 14,458

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen:

1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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