Alex Márquez & Stefan Bradl in Portimão: Schöne Piste
Alex Márquez in Portimão
Das Autodromo Internacional do Algarve in Portimão war heute erstmals Schauplatz eines MotoGP-Tests, wobei allerdings die Stammfahrer der Siegerteams nur mit Superbikes antreten durften, nur Aprilia durfte als «concession team» mit der GP-Maschine ausrücken. Während die Stammfahrer nach einem Tag nach Frankreich zum Le-Mans-GP reisten, bleiben die Testfahrer der Werke auch morgen in Portimão.
Ein besonders strenges Programm hat Stefan Bradl, weil er als Marc-Márquez-Ersatzfahrer und HRC-testpilot momentan zwei Jobs unter einen Hut bringen muss. Er wird morgen erst um 22.15 Uhr in Paris landen und dann nach Le Mans fahren, wo am Freitag um 9.55 Uhr das FP1 des GP de France beginnt.
Bradl kannte die Strecke an der Algarveküste aus der Superbike-WM 2017. Er fuhr damals die Honda CBR1000RR Fireblade und startete vom sechsten Startplatz. Heute machte er erstmals auf der Honda RC123V mit diesem Circuit Bekanntschaft, frischte seine Erinnerungen an die Piste und suchte für die Honda-Kollegen ein Set-up für das WM-Finale von 20. bis 22. November.
Auch Álex Márquez ging auf die Piste, er steuerte eine käufliche RC213V-S-Replica mit Straßenzulassung und ca. 220 PS, um sich mit der anspruchsvollen Berg- und Tal-Bahn vertraut zu machen, ehe er sich Richtung Le Mans zum neunten WM-Lauf der Saison auf den weg machte.
«Es war ein guter Tag», stellte Alex Márquez fest. «Wir hatten gutes Wetter und eine schöne Piste mit einem interessanten Layout und einem neuen Belag. Das war nett, den Belag zu testen. Die Replica-Honda RC213V-S hat gut zur Strecke gepasst. Das Layout ist schwierig, aber hier kann der Fahrer den Unterschied ausmachen! Ich freue mich auf die Rückkehr nach Portimão. Ich rechne mit einen spannenden und interessanten WM-Lauf. Aber jetzt richte ich mein Augenmerk zuerst auf Le Mans.»
«Das war heute ein großartiger Tag mit idealem Wetter», freute sich Stefan Bradl, dem die drittbeste Zeit des Tages gelang. «Man kann wirklich von perfekten Verhältnissen reden. Nachdem sich der Grip verbessert hat, haben wir unseren Testplan abgespult. Es war ein Vorteil, dass so viele Fahrer auf die Piste gingen. Die Strecke wurde recht rasch sauber gefahren. Die Piste stellt eine große Herausforderung dar. Du kannst hier mit einem MotoGP-Bike wirklich deine Freude haben. Die Bergauf- und Bergab-Passagen sind sehr abwechslungsreich und großartig. Wir sind schnell unterwegs gewesen und haben unser Testprogramm für den ersten Tag tadellos über die Bühne gebracht. Morgen werde ich weitere Runs absolvieren, bevor ich nach Frankreich zum Le-Mans-GP fliege.»
Während die Stammfahrer von Honda, Ducati, Yamaha und Suzuki keine Mühe hatten, ein brauchbares Superbike ihrer Marke aufzutreiben, musste die KTM-Manager ein Auge zudrücken. Denn Pol Espargaró rückte mit einer Honda Fireblade Triple R aus, Brad Binder und Miguel Oliveira mit einer R1-Yamaha. Denn die V2-Superduke 1290R vom KTM hätte nicht annähernd so starke Rundenzeiten zugelassen wie die Vierzylinder-Superbikes.
Portimão-Test, MotoGP, 7. Oktober 2020
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,170 min
2. Bradley Smith, Aprilia, 1:41,112
3. Stefan Bradl, Honda, 1:41,726
4. Michele Pirro, Ducati, 1:42,189
5. Dani Pedrosa, KTM, 1:42,289
6. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:42,336
7. Maverick Viñales, Yamaha, 1:43,699
8. Miguel Oliveira, 1:44,700
9. Brad Binder, 1:44,820
10. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1.44,910
Superbike-Pole-Position:
Jonathan Rea (Kawasaki), 1:40,372 min