Davide Brivio (Suzuki): «Gebe uns 9 von 10 Punkten»
Davide Brivio jubelt mit Joan Mir über den Fahrertitel 2020
Vor der MotoGP-Saison 2020 hatte kein Wettbüro Joan Mir auf dem Zettel. Bei den großen Anbietern tauchte der Name des Spaniers unter den Favoriten überhaupt nicht auf. Nach dem verletzungsbedingten Aus von Marc Márquez und dank der schwächelnden Konkurrenz von Ducati und Yamaha war Joan Mir aber zur Stelle. Der Spanier profitierte mit seiner Suzuki GSX-RR dabei von einem Gesamtpaket, das auf nahezu jeder Strecke zu überzeugen wusste - zumindest im Rennen.
Team Manager Davide Brivio erklärt, warum es mit dem Titel geklappt hat: «In der Winterpause haben wir leichte Veränderungen am Motor und am Chassis vorgenommen. Die Verbesserungen hätten sich nicht besser auswirken können. Die Ingenieure in Japan haben einen super Job abgeliefert.»
Dabei begann die Saison für das Team Suzuki Ecstar nicht nach Plan. Mit Alex Rins verletzte sich das eigentliche Aushängeschild beim Auftakt in Jerez. «Er konnte beim ersten Rennen nicht mitfahren und hat auch die vier, fünf darauffolgenden Rennen benötigt, um sich zu erholen», zeigt Brivio auf.
Für Joan Mir lief es nicht besser, denn sowohl in Jerez als auch in Brünn blieb er ohne Punkte und kam gar nicht erst ins Ziel. «Die Anfangsphase war ein Desaster. Wir hatten schwierige Momente. Das hat schon damit begonnen, dass der Saisonstart wegen der Pandemie verschoben wurde. Dann kam Alex in einer super Form nach Jerez und verletzte sich. Nach Joans Ausfällen waren wir wirklich enttäuscht», erinnert sich Brivio.
In Österreich folgte der Wendepunkt. Mir kletterte zum ersten Mal auf das Podest und fortan fuhr er befreiter. «Wir haben nur zwei Siege eingefahren, aber wir waren konstanter. Das hat uns am Ende der Saison geholfen. Ich würde uns 9 von 10 Punkten geben», meint der Team Manager, der bereits an die Saison 2021 denkt: «Wir wollen uns in einigen Bereichen noch einmal steigern und unser Level mindestens halten. Den Motor dürfen wir nicht anrühren, aber wir arbeiten trotzdem hart. Wir haben jetzt mehr Druck, aber auch starke Fahrer. Das ist eine der besten Paarungen MotoGP und wir wollen uns auch in der kommenden Saison ordentlich präsentieren.»