Luca Marini: «Ducati glaubt an mich und das Projekt»
Luca Marini mit seiner Desmosedici GP19
Luca Marini tritt in seiner Debüt-Saison in der Königsklasse für «Sky VR46 Avintia» an – eine Partnerschaft zwischen Sky Racing Team VR46, Esponsorama Racing und Ducati machte es möglich.
In der Ducati-Familie fühlt sich der 23-jährige Italiener schon wohl, wie er betonte: «Sie glauben an mich und an dieses Projekt. Sie sind sehr motiviert und diese Atmosphäre gefällt mir. Ich habe auch schon mit meinem Crew-Chief und meiner Mannschaft gesprochen. Wir versuchen, einen Plan für die Tests in Katar auszuarbeiten.»
Welche Eigenschaften machen Marini zu einem MotoGP-Piloten? «Er verdient den MotoGP-Platz ganz klar, weil er in den Top-2 der Moto2 war», unterstrich Avintia-Sportdirektor Ruben Xaus. «Dann hat er natürlich einige Qualitäten: Er ist ein Fahrer, der alles sehr genau analysiert, das gefällt mir. Er ist jung – und er hat die Erfahrung im Haus. Er hat viel von seinem Bruder mitbekommen, auch wenn er es vielleicht nicht weiß. Das lernt man nicht an einem Tag. Und meiner Meinung nach hat er einen Körperbau, der in der heutigen MotoGP wichtig ist. Denn die Gewichtsverteilung ist wichtig, man fährt viele Runden auf dem Einheitsreifen und mit viel Power. Wenn er damit umgehen kann, könnte das sein größtes Geheimnis sein.»
Mit seinen 1,84 m gehört Marini – wie sein Halbbruder Valentino Rossi – zu den größer gewachsenen MotoGP-Piloten. «Ich war schon bei Ducati im Werk und saß schon mit Lederkombi und Helm auf dem Motorrad. Wir haben schon ein paar Maße genommen und sie arbeiten daran, damit ich eine Position einnehmen kann, mit der ich mich wohlfühle und bestmöglich performen kann», verriet er.
«Ducati hatte in den vergangenen Jahren schon Fahrer mit einem unterschiedlichen Körperbau – man denke nur an Petrucci und Dovizioso. Ich saß auch auf ihren Bikes, die sind wirklich unterschiedlich. Daher bin ich glücklich, dass man in der Ergonomie ein paar Personalisierungen vornehmen kann. Das ist auch sehr wichtig, weil es ein Motorrad ist, das körperlich großen Einsatz erfordert. Daher muss man schauen, dass man so bequem wie möglich draufsitzt und gleichzeitig die beste Performance herausholt, die Gewichtsverteilung muss zu jedem Moment korrekt sein», so Marini.
Mit der Zielsetzung hielt sich der Moto2-Vizeweltmeister des Vorjahres, der erst beim Shakedown-Test am 5. März in Katar erstmals seine Desmosedici GP19 steuern wird, zurück: «Ohne auf dem Motorrad gesessen zu sein, fällt es mir schwer, ein konkretes Ziel zu nennen, wenn es um Ergebnisse geht. Ich werde versuchen, alle Neuheiten, die dieser Klassen-Wechsel mit sich bringt, so schnell wie möglich zu erlernen und bereit zu sein – aus körperlicher und mentaler Sicht. Daran arbeite ich. In Zukunft möchte ich dann versuchen, der beste Ducati-Pilot sein», sagte er dann doch.
Apropos Zukunft: Marini steht – wie seine fünf Markenkollegen – bei Ducati unter Vertrag. 2022 könnte VR46 mit einem eigenen Team in die MotoGP-Klasse einsteigen, mit einem anderen Hersteller. Was bedeutet das für die Zukunft des Rookies?
«Es gibt so viele Dinge, die ich nicht kontrollieren kann. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass ich mich einfach auf das Fahren konzentriere und versuche, in dieser Saison einen guten Job zu machen, vor allem in der ersten Hälfte, weil es so viele Veränderungen gibt», entgegnete Marini. «Jetzt ist nicht wichtig, was in Zukunft oder in den nächsten Jahren passiert. Ich muss mich auf die erste Hälfte der Saison konzentrieren, dann auf die zweite, in der ich hoffentlich einige bessere Ergebnisse schaffen werde. Dann werden wir am Ende der Saison sehen, wie sich die Zukunft gestaltet. Für mich ist es jetzt aber schwierig an Dinge zu denken, die mich viel Energie kosten würden. Es gibt so viele Leute, die an diesen Dingen arbeiten und versuchen, die richtige Entscheidung zu treffen.»