Marc Márquez der Favorit? Das sagt sein Bruder Alex
Marc Márquez ließ sich im Januar noch von Alex Márquez chauffieren
Spätestens nach seinen zwei MotoGP-Podestplätzen im Vorjahr machte Alex Márquez, selbst zweifacher Weltmeister, klar, dass er nur ungern über den drei Jahre älteren Marc Márquez ausgefragt wird. So viel gab der 24-Jährige am Rande der LCR-Teamvorstellung am Freitag aber doch zu Protokoll: «Marc geht es gut, er ist guter Dinge. Er fühlt sich immer besser, das ist positiv. Das sieht man auch auf seinen Social-Media-Kanälen. Es ist jetzt bereits der dritte Winter, in dem ich nicht jeden Tag mit ihm trainieren kann. Also hoffen wir, dass der nächste entspannter wird und wir uns dann gemeinsam vorbereiten können.»
Die Konkurrenz nennt den sechsfachen MotoGP-Champion trotz der langen Verletzungspause und drei Eingriffen am rechten Oberarm (der letzte am 3. Dezember) immer wieder als einen der Favoriten auf die WM-Krone. Wie sieht sein Bruder die Situation? «Man muss erst sehen, wie, wo und wann Marc zurückkehrt», hielt sich Alex zurück. «Es ist klar, dass er der erste ist, der den Willen und den Hunger hat, wieder auf das Bike zu steigen und konkurrenzfähig zu sein, es wieder auf das Podium zu schaffen.»
«Es ist aber noch früh darüber zu reden. Wenn die Gegner das sagen, dann sind das die Spielchen, um Druck auszuüben. Ich glaube, wenn die Saison beginnt, haben die 22, die in der Startaufstellung stehen, eine Chance zu gewinnen. Nach ein paar Rennen kristallisiert sich dann heraus, wer eher bereit ist, um den Titel zu kämpfen», erklärte der LCR-Honda-Neuzugang.
Fünf Wochen vor dem Saisonauftakt steht hinter einem rechtzeitigen Comeback von Marc Márquez weiterhin ein großes Fragezeichen. Dazu komplettiert mit Pol Espargaró ein Mann das Repsol Honda Team, der erst am 6. März zum ersten Mal auf der RC213V sitzen wird. Bedeutet das, dass Alex Márquez und Takaaki Nakagami am Anfang mehr unter Druck stehen, um vielleicht sogar die Nummer 1 bei Honda zu sein?
«Mehr als im Vorjahr nicht», winkte Alex mit Blick auf seine Rookie-Saison ab. «Nach der Verletzung von Marc war es eine Zeit lang schwierig, zum Beispiel beim Misano-Test. Der ganze Druck lastete auf mir und Taka, um das Motorrad zu entwickeln und neue Dinge auszuprobieren. Aber in dem Moment fühlte ich mich noch nicht bereit dafür, in der Position zu sein. Jetzt bin ich besser vorbereitet, ich habe das Gefühl, dass ich diese Rolle übernehmen kann. Die Pre-Season wird wichtig für Honda, ich weiß, dass wir viele verschiedene Dinge testen werden. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben und Honda zu helfen, um den richtigen Weg einzuschlagen», gab sich der zweifache Weltmeister selbstbewusst.