Joan Mir (9./Suzuki): Frische Reifen gingen aus
Joan Mir hatte am Ende nicht genügend frische Reifen zur Verfügung
In Portugal wurde am Samstag eine Menge über Gelbe Flaggen gesprochen. Werden sie geschwenkt, weil ein Pilot gestürzt ist, werden die Rundenzeiten der fahrenden Kollegen gestrichen. Ausnahmen gibt es keine. Joan Mir wurde davon ebenfalls beeinflusst, denn seine Versuche im FP3, sich direkt für Q2 zu qualifizieren, fanden keine Anerkennung.
Dadurch entwickelte sich eine Situation, die dem Weltmeister überhaupt nicht gefiel. Der Grund: Mir musste mit seiner Suzuki GSX-RR in Q1 und hatte deswegen nur noch einen neuen Reifensatz für den zweiten Teil zur Verfügung. Am Ende landete er auf P9. «Wir hatten eigentlich eine gute Pace. Das haben wir auch in Q1 gezeigt, aber das Problem waren die fehlenden frischen Reifen in Q2. Bei der zweiten Ausfahrt konnten wir nicht mehr nachlegen», haderte der 23-Jährige.
Zudem hatte Joan Mir das Vergnügen von Rückkehrer Marc Márquez in Q1 verfolgt zu werden. Ihm passte das jedoch weniger: «Wir Fahrer mögen so etwas nicht. Aber wir wissen auch, dass Marc es mag, solche Spielchen zu spielen. Das hat er in der Vergangenheit immer wieder getan. Es können gefährliche Situationen entstehen. Er hat Tempo rausgenommen, sich an mich gehängt und mich behindert. Am besten ist es, zu versuchen, davonzufahren und das ist mir gelungen. Er hat mich nicht nervös gemacht.»
Für das Rennen sieht er sich gut aufgestellt. Die Suzuki hatte in der Qualifikation zuletzt immer Probleme. Alex Rins' Erfolg, von P2 zu starten, ist ein Highlight für die Truppe aus Hamamatsu. Mirs neunter Platz ist dagegen beinahe Normalität. «Wir hätten es weiter nach vorne geschafft, wenn wir frische Reifen gehabt hätten. Aber wir wissen auch so, dass wir eines der stärksten Motorräder im gesamten Feld haben. Natürlich sind auch Fabio Quartararo und Johann Zarco schnell, aber mein Ziel ist es, so schnell wie möglich nach vorne zu kommen, um dann das Rennen kontrollieren.»
Das Problem ist jedoch, dass es in Portimao nicht so einfach ist, zu überholen, meint Mir: «Hier ist es schwerer als zuletzt in Katar. Wenn man nicht auf der Ideallinie fährt, dann ist man langsamer.»
Obwohl er ohne Crew-Chief Frankie Carchedi auskommen muss, sieht sich der Spanier gerüstet. Carchedi wurde unmittelbar vor dem Portugal-Rennwochenende positiv auf das Coronavirus getestet. Mir dazu: «Wir sind über eine GoPro-Kamera verbunden und Tom macht es super als Ersatzmann.» Tom O´Kane gehört normalerweise zum Testteam von Suzuki.
Abschließend äußerte sich Mir noch zur Regelung rund um die Gelben Flaggen und die damit zusammenhängenden Zeitstreichungen. Seine Meinung: «Tatsächlich ist die Regel unfair, aber sie ist der sicherste Weg. Würde man nicht abbremsen, dann wäre es total gefährlich.»
Ergebnisse MotoGP, Qualifying 2, Portimáo:
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:38,862 min
2. Alex Rins, Suzuki, +0,089 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +0,129
4. Jack Miller, Ducati, +0,199
5. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,241
6. Marc Márquez, Honda, +0,259
7. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,307
8. Luca Marini, Ducati, +0,524
9. Joan Mir, Suzuki, +0,536
10. Miguel Oliveira, KTM, +0,583
11. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,620
12. Maverick Viñales, Yamaha, +0,945
Die weiteren Startplätze:
13. Alex Márquez, Honda
14. Pol Espargaró, Honda
15. Brad Binder, KTM
16. Enea Bastianini, Ducati
17. Valentino Rossi, Yamaha
18. Danilo Petrucci, KTM
19. Iker Lecuona, KTM
20. Lorenzo Savadori, Aprilia